Die 2016 in Bad Schwartau geborene Carla leidet an Mukopolysaccharidose, einer seltenen, genetisch bedingten Stoffwechselerkrankung. Ihr kann eine teure Enzym-Ersatztherapie helfen. Dafür wird Geld benötigt.
Das Mädchen ist eines von bisher fünf kranken Kindern, die Bail als Empfänger in seinem Hilfswerk aufgenommen hat. Sein Ziel ist es, die zunächst nur regional für Schleswig-Holstein angelegt Hilfsaktion auszuweiten. Deshalb will er sie in eine sogenannte Verbrauchsstiftung überführen, bei der das Kapital anders als bei einer Ewigkeitsstiftung ausgegeben werden darf und soll.
Bisher ist der Kapitalstock der Bail-Stiftung noch gering. „Ich habe im Dezember 1500 Euro eingezahlt“, berichtet der Eutiner. Weitere 1500 Euro kamen von dem Malenter Taxi-Unternehmer Marcel Maring. „Er ist selbst Vater und unterstützt das, weil er sich in die Lage der Eltern hineinversetzen kann“, sagt Maximilian Bail.
Unterdessen sucht Bail weitere Sponsoren, hat in Eutin und Umgebung etliche potenzielle Spender angeschrieben. Viel Rückmeldung habe er noch nicht erhalten, die Anfragen seien aber auch erst Ende Januar verschickt worden. Auf jeden Fall muss noch einiges an Geld zusammenkommen, bevor es mit der Stiftung so richtig losgeht. „Wenn wir 50.000 Euro zusammenhaben, wird die Stiftung ins Stiftungsverzeichnis eingetragen“, verspricht Maximilian Bail.
In der Stiftungsdatenbank Schleswig-Holstein sind alle anerkannten Stiftungen im Land vermerkt. Die Karte des Landes ist voller grüner Punkte, jeder steht für eine Stiftung. Wer unter Eutin sucht, findet 14 Stiftungen, darunter so renommierte wie die StiftungEutiner Landesbibliothek. Für Bad Schwartau sind es fünf, darunter dieElli- und Wolfgang-Bruhn-Stiftung.Für jede dieser Stiftungen ist in der Datenbank ein Bericht mit allen wichtigen Informationen und Auszügen aus der Satzung zu finden. So weit ist Maximilian Bail mit seiner angestrebten Stiftung noch nicht. Er hat stattdessenein digitales Kassenbuch, in dem alle Einnahmen und Ausgaben aufgelistet sind.Geld verteilt hat das erst in diesem Januar gegründete Hilfswerk noch nicht. „Ich bin im Moment der Treuhänder“, sagt Maximilian Bail. Das Geld werde gerecht verteilt, wenn mindestens 5000 Euro da sind. Zurzeit sind es knapp über 4000 Euro. Die Schicksale der fünf ersten Empfänger sind auf der Homepage beschrieben. Jedes Kind hat dafür ein Bild gemalt.
Kinderfotos will Bail nicht veröffentlichen: „Auch als Förderwerk werden wir weiterhin konsequent an der Richtlinie festhalten, keine Fotos von den betroffenen Kindern zu veröffentlichen. Dies dient dem Schutz vor Missbräuchen durch Spenden-Betrüger und soll zudem auch die Privatsphäre der Familien in der Öffentlichkeit wahren.“
Für seine neue Aufgabe tritt der junge Eutiner von seiner Arbeit im Musikgeschäft zurück. „Meine gesamte Zeit und Energie gehört aktuell der Aktion“, sagt er. Bail hatte vor etwas mehr als zwei Jahren damit begonnen,Musik über das Internet zu vertreiben und dafür Künstler unter Vertrag genommen. Seit Januar 2024 war er als freier Musikmanager tätig, „weil ich Rechte an Musik habe“. Neue Künstler nimmt er jetzt nicht mehr auf. „Ich möchte mich ganz dieser vielfältigen Arbeit widmen“, sagt er über sein Engagement beim Hilfswerk.