Der Ausbau der Strecke zwischen Hassendorf und Barghorst schließt eine der letzten Lücken des Radweges von Lübeck nach Kiel. Ahrensböks Bürgermeister Andreas Zimmermann (parteilos) betonte, dass die Gemeinden damit eine sichere und direkte Verbindung entlang der viel befahrenen Landesstraße schaffen würden. Insbesondere für radfahrende Schulkinder, aber auch für Pendler leiste die Baumaßnahme einen großen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit. „Gleichzeitig wird auch das Angebot für den touristischen Radverkehr deutlich verbessert“, sagte Zimmermann.
Land und Bund bezuschussen jetzt das auf sechs Millionen Euro geschätzte Gesamtprojekt mit rund vier Millionen Euro. Weitere 750.000 steuere der Kreis Segeberg bei, rechnete Glasaus Bürgermeister Thomas Gerber (CDU) vor. Die restliche Summe von rund 1,25 Millionen Euro tragen anteilig die beiden Kommunen. Etwa 4,2 Kilometer verlaufen auf Glasauer, 750 Meter auf Ahrensböker Gemeindegebiet.
Die beiden Kommunen haben sich für die teurere, weil sicherere Planungsvariante entschieden. So werde der Radweg mit einer asphaltierten Fahrbahnbreite von 2,50 Meter Breite sowie einem Bankett und einer Entwässerungsmulde hergestellt, erläuterte der Staatssekretär Tobias von der Heide (CDU) aus dem Wirtschaftsministerium. Zudem werde eine eigenständige Brücke zur Querung der Glasau errichtet.
Im Bereich der Scheidekate, die auf der Kreis- und Gemeindegrenze liegt, soll die L301 auf einer Länge von rund 350 Meter verschwenkt werden. Ein Teil der alten Straße, die direkt an dem Gebäude verläuft, soll dann als Radweg genutzt werden. Durch diese Streckenführung verlaufe der Radweg konstant auf der westlichen Seite. Gefährliche Querungen der Straße würde vermieden. Durch diese Maßnahmen stiegen allerdings auch die Kosten. „Der Richtwert ist: ein Kilometer Radweg, eine Million Euro“, sagte von der Heide.
Das erste Teilstück des neuen Radwegs zwischen Hassendorf und Glasau hat bereits sichtbare Formen angenommen. So rollen hier neben Baggern bereits Walzen, um das Kiesbett zu verdichten. „Wir sind super in der Zeit“, sagte Projektleiter Maximilian Thomsen. Möglicherweise könne dieser Bereich schon Mitte Dezember asphaltiert werden.
Parallel dazu habe man zwischen Neuglasau und Barghorst mit den vorbereitenden Maßnahmen wie Knickarbeiten und Bodenaushub begonnen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für November 2025 geplant.
Der Ausbau der Fahrradstrecke hat einen langen Vorlauf: Bereits seit mehr als 40 Jahren versuche die Gemeinde Glasau entlang der L306 einen durchgängigen Radweg zu schaffen, erklärte Thomas Gerber. Realisiert wurde eine kurze Verbindung von knapp einem Kilometer Länge zwischen Sarau und Neuglasau. 2018 wurde die Planung für den Lückenschluss des Radwegenetzes neu aufgelegt.
Im Sommer 2019überraschte Ministerpräsident Daniel Günther die örtliche Initiative nach einer Radtour mit einem 50-Prozent Förderbescheid für den Bau der Teilstrecke zwischen Hassendorf und Sarau. Die Ausdauer hatte Erfolg.