„Entlang der Steilküste des Uferwanderweges kam es teilweise zu erheblichen Abbrüchen, die den Wanderweg punktuell unpassierbar machen lassen“, teilt die Stadt jetzt mit. Weiter ist die Rede von einer Gefahr für Leib und Leben. Die seit Monaten bestehende Sperrung auf einer Länge von gut 500 Metern müsse somit weiter bestehen bleiben und wurde vor Ostern noch verschärft. Die neu aufgestellten Zaunelemente lassen sich nicht mehr einfach so verschieben und sollen verhindern, dass Passanten weiterhin den Weg zwischen den Campingplätzen Seeblick und Am Hohen Ufer nutzen.
Wann der Weg an dieser Stelle wiederhergestellt wird, ist offen. Warum das so ist, erläutert Volker Brand, Abteilungsleiter Tiefbau des Neustädter Bauamts: „Beim gesperrten Abschnitt handelt es sich um eine Steilküste, mit circa fünf bis acht Metern Absturzhöhe.“ Während der Sturmfluten im Herbst und Winter sei der Küstenfuß massiv abgetragen worden und steht nun steil an (Böschungswinkel geschätzt 80 bis 90°). Weiter führt Brand aus: „Der Uferwanderweg befindet sich über weite Strecken in direkter Nähe zur Abbruchkante.“
Um eine standfeste und dauerhaft sichere Böschung herzustellen, müsse man große Erdbewegungen mit einem massiven Einsatz von Maschinen durchführen. Diese würden jedoch jeglichen Kostenrahmen sprengen. Hinzu käme, dass die Arbeiten nicht einfach so erlaubt sind. „Ob eine solche Baumaßnahme jemals genehmigt werden würde, wage ich zu bezweifeln. Aus naturschutzrechtlicher Sicht betrachtet ist es ohnehin nicht erlaubt, Fremdmaterial – also Boden aus anderen Orten als dem unmittelbaren Strandbereich – in die Abbruchbereiche einzubauen“, erläutert er.
Zu guter Letzt müsse die Stadt Land erwerben, um den Weg mehrere Meter ins Landesinnere zu verlegen. „Eine schnelle Einigung der Parteien angenommen, könnten wir frühestens nach dem Ende der Vegetationsperiode im Oktober 2024 mit den Arbeiten zur Herstellung beginnen“, sagt Brand. Besser sieht es im Bereich von der Saalbeeck bis zum Campingplatz Seeblick aus. Dort ist die Strecke wieder nutzbar.
Die Lage zwischen Sierksdorf und Neustadt ist nicht viel besser. Der dortige Bürgermeister Udo Gosch (SPD) hält ebenfalls an der bestehenden Sperrung fest. Die Steilküste sei derzeit nicht trocken genug. „Das Wasser von den Feldern drückt weiter gegen die Wand und führt immer wieder zu Abspülungen“, betont er. Deshalb wolle man noch abwarten, bis es trockener wird, um den Weg zu verlegen. Zu beachten sei, dass die Gemeinde dafür Land von einem Landwirt pachten müsse. Erst dann könne der naturbelassene Pfad hergestellt werden.