Eutin. Sollte ein Kreisverkehr an der Ecke Lübecker Landstraße (L 57)/Röntgenstraße in Eutin eingerichtet werden? Geht es nach dem Bündnis Eutin, ist das erforderlich, damit Rückstaus aus dem Gewerbegebiet vermieden werden. Auf Beschluss des Bauausschusses soll die Verwaltung beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) in Sachen Kreisel nachfassen.

Das Bündnis Eutin bezeichnet die Verkehrssituation vor Ort als „derzeit unbefriedigend beziehungsweise gefährlich“ – auch mit Blick auf die Bushaltestelle der Linie 530 nach Neustadt. Zum einen gibt es stadtauswärts keinen Gehweg. Zum anderen müssen Fahrgäste, die ins Gewerbegebiet wollen oder von dort kommen, die stark befahrene L 57 überqueren.

Ein Kreisverkehr an der L 57/Röntgenstraße solle möglichst kurzfristig eingerichtet werden, wünscht sich der Bauausschuss mehrheitlich – zumindest aber im Zuge der anstehenden Erweiterung des Gewerbegebietes. Dazu sagt Karen Dyck, zuständige Fachdienstleiterin der Stadt: „Der Landesbetrieb will die Ortseinfahrt in zwei Jahren sanieren und hat sich bereits umgesehen. Für einen Kreisel hat er keinen Bedarf gesehen.“

„Während der Stoßzeiten mag es einen ordentlichen Rückstau geben“, räumt sie ein, „aber ich denke, das ist zur Zeit kein wirkliches Problem.“ Um belastbare Zahlen zum Verkehrsaufkommen dort zu erhalten, soll eine Verkehrszählung vorgenommen werden. Auf „ein paar hundertausend Euro“, schätzt Dyck die Kosten für einen Kreisverkehr. „Es müsste dort Grunderwerb getätigt werden“, sagt sie.

Selbst wenn der LBV dem Eutiner Ansinnen zustimmen sollte, müsste die Stadt sich an den Kosten vermutlich beteiligen, sagt Karen Dyck. Sollte Eutin die Kosten allein tragen, dann wäre eine Umsetzung wahrscheinlicher.

Auch die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (Egoh) hat die Einmündung Röntgenstraße im Blick, liegt ihr Gebäude doch direkt auf der Ecke. „Es dürfte allseits bekannt sein, dass die Verkehrssituation während Arbeitsbeginn und Arbeitsende an der Einfahrt angespannt ist“, sagt Dirk Bremken (Leitung Gewerbegebiete und -zentren). Im Gewerbegebiet gibt es nach seinen Angaben rund 75 Unternehmen und insgesamt knapp 1000 Arbeitsplätze. Zum Verkehr in dem Bereich sagt Dirk Bremken: „Zu den örtlichen Arbeitnehmern und zu den üblichen Lieferverkehren der Unternehmen kommen Fahrzeuge der Bundeswehrfahrschule und der privaten Fahrschulen. Hinzugekommen sind auch Busse der Autokraft. Natürlich sind über den gesamten Tageslauf in einem Gewerbegebiet, in dem gebaut wird, Baustellenfahrzeuge normal.“

Einen konkreten Zeitpunkt zur Erweiterung des Gewerbegebietes kann er noch nicht nennen. Finanzierung, Erschließung und Verkauf würden mit den Kommunalpolitikern der Stadt Eutin und der Gemeinde Süsel diskutiert, sagt der Egoh-Vertreter.

Die Polizei berichtet im Bereich Lübecker Landstraße/Röntgenstraße von zwei Unfällen: im Juni 2021 und im Juli 2022. „Es handelt sich dort um keinen Unfallschwerpunkt“, sagt Sprecher Maik Seidel. Um mehr Sicherheit für Fußgänger zu erreichen, die zur Bushaltestelle an der Lübecker Landstraße wollen, wird die Eutiner Verwaltung prüfen, ob dort eine baulich hervorgehobene, beleuchtete Verkehrsinsel errichtet werden kann. Karen Dyck berichtet aber, dass der LBV nach einer Verkehrsschau im September bereits eine Querungshilfe zugesagt hat. BEN