Und die Junghandwerker bekommen kräftig Applaus, als sie fein geordnet nach Innungen in den Saal einmarschieren. Mit dabei sind die Innungen des Baugewerbes, des Bootsbaus, der Dachdecker, Friseure, der Elektro/Kaufmännischen Berufe, der Gold- und Silberschmiede, der Informationstechnik, des Kfz-Handwerks, der Konditoren und Bäcker, der Maler- und Lackierer, der Mode Schaffenden, des Sanitärgewerks, der Schornsteinfeger, der Segelmacher, der Metallbauer und der Tischler.
Für den Chef der Kreishandwerkerschaft, Carsten Groth, ist die Einschreibung „richtig geil“. „Wie gut, dass es uns gibt“, ruft er begeistert. Wahrhaftigkeit, Ehrbarkeit und Respekt – dieser Ehrenkodex habe an Bedeutung nicht verloren, sagt Groth. „Die Lehrlinge von heute sind die Gesellen von morgen. Und die Gesellen von morgen sind die Meister von übermorgen.“ Dies sei eine Reise, auf der sich kontinuierlich wachsen ließe.
Auf diese Reise hat sich Joshua Alexander Boyens gemacht. Er will Schornsteinfeger werden. Warum? „Ich wollte ins Handwerk“, sagt der 18-Jährige. Den Zufall habe er dann entscheiden lassen. Und so ist er bei den Glücksbringern gelandet. Noch trägt er eine einfache Kappe. Später, als Geselle, das weiß Boyens jetzt schon, darf es dann ein schicker Zylinder als Kopfbedeckung sein.
Auch für Maya Luna Müller steht das Handwerk außer Frage. „Konditorin wollte ich schon immer werden“, sagt die 20-Jährige. „Ich habe so viel Spaß daran, etwas mit den Händen kreativ zu erschaffen.“ Ihr Ziel sei, sagt die junge Frau mit der weißen Mütze, einmal als Meisterin ein eigenes Café zu betreiben.
Marcus Engler, Kfz-Obermeister, zeigt sich beeindruckt. „Die Einschreibung in diesem würdigen Rahmen ist für jeden Azubi ein einschneidender Moment“, sagt Engler. „Zugleich werden die Auszubildenden von uns wertgeschätzt.“ Grüße der Stadt überbringt Stadtpräsident Henning Schumann (CDU). „Machen Sie das, was Sie machen, mit Spaß und was Ihre Leidenschaft fördert“, sagt der Politiker. Mit kritischen Anmerkungen wendet sich Handwerkskammerpräsident Ralf Stamer an die Politik: Er fordert die Realisierung des Trave-Campus, dem großen Bauprojekt der Kammer, in „ausreichender, und nicht abgespeckter Größe“.