Zukunft des Timmendorfer ETC wird hinter verschlossenen Türen debattiert Bürger sind von den Sitzungen zu diesem Thema bislang ausgeschlossen worden
Timmendorfer Strand. Wird das Timmendorfer Eissport- und Tenniscentrum (ETC) saniert oder neu gebaut? Wer sich dafür interessiert, jedoch kein Mitglied in einem der Ausschüsse der Gemeinde Timmendorfer Strand ist, muss spekulieren und/oder erkunden, was in der Gerüchteküche vor sich hin brodelt. Die kommunalpolitischen Beratungen zu diesem Thema finden seit Monaten hinter verschlossenen Türen statt.„Das halbe Dorf“ spreche doch darüber, dass die Supermarktkette Rewe Interesse daran habe, in einen Neubau des Eissport- und Tenniscentrums (ETC) zu investieren, sagt ein erfahrener Timmendorfer. Das mag sein. Doch weder dieses halbe noch die andere Hälfte des Dorfes konnte sich bislang über Details des „Investorenmodells“ verlässlich informieren, obwohl die „Gespräche mit einer Einzelhandelskette“ erstmals im Juli dieses Jahres erwähnt wurden. Im September wurde lediglich die voraussichtlich 14,5 Millionen Euro teure Sanierung des ETC als Thema für den öffentlichen Teil des Tourismusausschusses angekündigt, dann aber wieder von der Tagesordnung genommen.Es mag sich der Eindruck aufdrängen, dass die Kommunalpolitik die Zukunft des ETC – eines der wichtigsten und potenziell teuersten Projekte der Gemeinde – lieber in den nichtöffentlichen Teilen ihrer Sitzungen verhandelt, ungeachtet dreier Bürgerentscheide für den Erhalt der Sportstätte. So findet sich vor der gemeinsamen Tagung von Timmendorfer Haupt- und Bauausschuss am Dienstag, 28. November, der Tagesordnungspunkt 3 – „Eissport- und Tenniscentrum/Weiteres Vorgehen“ – erneut im nichtöffentlichen Teil. Warum ist das so? „Vielleicht geht es um Vertragsvergaben oder Beratungen mit einem Juristen“, vermutet ein Kommunalpolitiker. „Vertragsangelegenheiten“ werden in diversen Gemeinden häufig als Grund für die Nichtöffentlichkeit von Tagesordnungspunkten genannt. In der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein heißt es zwar lediglich, dass die Öffentlichkeit von Sitzungen auszuschließen ist, „wenn überwiegende Belange des öffentlichen Wohls oder berechtigte Interessen Einzelner es erfordern“. Diese durchaus dehnbare Formulierung können die Verantwortlichen jedoch in vielerlei Hinsicht anwenden.Ob über das ETC öffentlich während der Gemeindevertretersitzung Mitte Dezember gesprochen wird, ist unklar: Die Tagesordnung steht noch nicht fest.und saj