„Es war ein umfangreiches Projekt, auch von der technischen Seite her“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau, als er gemeinsam mit Ordnungsamtsleiterin Melanie Wöhlk, Sachgebietsleiterin Christin Köhler und Abteilungsleiterin Katrin Soomann das brandneue digitale Fundbüro vorstellt. Viele helfende Hände seien daran beteiligt gewesen.
Christin Köhler sitzt am Laptop und steuert über die Webseite der Hansestadt luebeck.de zunächst den Bürgerservice und dann das Fundbüro online an, und schon erscheinen auf einem großen Bildschirm entsprechende detaillierte Suchfenster wie „Fundsachen suchen“, „Alle Fundsachen“ oder „Verlustanzeige“. Gesondert kann der Nutzer oder die Nutzerin die Fundstelle der DB oder der Stadtwerke Lübeck mobil anklicken.Wer beispielsweise eine Brille vermisst, kann in den gelisteten Fundsachen, die nach Farbe, Art, Marke sowie Fundort und -datum aufgelistet ist, nachsehen. Ist seine Brille dabei, kann er einen Termin zur Abholung ausmachen. Ist sie nicht dabei, kann er eine Verlustanzeige aufgeben, die dann entsprechend ins System eingepflegt wird.
Das Fundbüro online kann übrigens nicht nur über luebeck.de/fundbüro abgerufen werden, sondern auch über die Online-Dienste in der App „Mein Lübeck“. Es ist laut Bürgermeister Lindenau angebunden an ein bundesweites Netz, „weil wir nicht nur Lübeckern, sondern auch den vielen Touristen aus aller Welt eine gute Möglichkeit bieten wollen, Verlorenes wiederzufinden“. Weshalb das Lübeck und Travemünde Marketing dies auch auf allen Weihnachtsmarkt-Plattformen verbreite.Zehn Mitarbeitende inklusive IT haben die Digitalisierung des Fundbüros vorbereitet. „Es läuft hervorragend“, sagt Ordnungsamtsleiterin Melanie Wöhlk, „die Kolleginnen und Kollegen können gut damit umgehen.“
Karin Schwertner aus der Nähe von Hannover hätte das digitale Fundbüro wahrscheinlich einige Mühen erspart. Sie hatte bei einer Fahrradtour zwischen Niendorf und Hemmelsdorf am 27. Juli ihren Autoschlüssel verloren. Über diverse Polizeistationen und andere Ecken erfuhr sie nun endlich, dass ihr Schlüssel zunächst auf der Hermannshöhe in Travemünde abgegeben wurde, von dort zur Polizei Travemünde und von dort zum Fundbüro Lübeck wanderte. Dort hat sie ihn am Donnerstag unter zig anderen Autoschlüsseln entdeckt und abgeholt – kurz bevor sie sich einen über 400 Euro teuren Zweitschlüssel für ihren Seat nachmachen ließ.
Das digitale Bürgerbüro ist unter luebeck.de/fundbüro zu erreichen. Wer seine vermissten Gegenstände beim analogen Fundbüro abholen möchte, sollte einen Termin per E-Mail an ordnungsamt@luebeck.de vereinbaren.