Sämtliche Berichte, Tagebücher, Planzeichnungen, Fundlisten und Fotos werden nach Abschluss der Aufarbeitung dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) zu Eigentum übergeben. Das ALSH übernimmt die wissenschaftliche Bearbeitung und entscheidet über den Verbleib der Funde. Im Regelfall sollten die Funde am Ende in das eigene Museum der Stadt Bad Schwartau wandern.
Der Freizeit-Historiker Scharf ist seit mehr als 30 Jahren in der Deutschen Burgenvereinigung aktiv. Er hat sich gemeinsam mit Dietrich Klindwort, Rudolf Meisterjahn, Thomas Rasim, Manfred Scheel, Holger Kähning und anderen Mitstreitern zum Ziel gesetzt, die Geschichte der mittelalterlichen Burg im Riesebusch aufzuarbeiten.
Dass im 12. und 13. Jahrhundert eine Burg im heute dicht bewaldeten Riesebusch stand, dafür gibt es wissenschaftliche Belege. Entsprechende Funde wurden bei den letzten Ausgrabungen um 1914 gesichert. Und so wird entlang des beliebten Wanderwegs im Riesebusch mit Schildern auf ein archäologisches Kulturdenkmal in Form einer mittelalterlichen Burg hingewiesen. Doch wie sah das um die 450 Meter lange Anwesen, mit Vorburg auf Bad Schwartauer und Hauptburg auf Ratekauer Gebiet, tatsächlich aus? Bilder oder andere Vorlagen gibt es keine. „Es wird vermutet, dass der Bischof von Lübeck sie errichten ließ, aber möglicherweise war es auch das Lager von Friedrich Barbarossa. Das lässt sich tatsächlich nur durch Grabungen verifizieren, die aber in dem Forst bislang so nicht möglich waren“, berichtet Scharf, der schon länger einen regen Kontakt mit Historikern der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und anderen Experten pflegt. Und dieser Kontakt hat sich ausgezahlt. Vom Landesamt für Archäologie gab es eine Genehmigung für Ausgrabungen, die am ersten Tag auch von Dr. Frederic Zangel sowie Dr. Stefan Magnussen aus der Abteilung für Regionalgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel begleitet wurden. „Es ist nicht nur spannend, was hier entdeckt wird. Es ist auch spannend zu sehen, wie hier junge Menschen an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt werden“, sagte Zangel.
Mit der Ferienpassaktion sind die Forschungen am Riesebusch noch lange nicht beendet. „Wir werden vier bestimmte Areale weiter untersuchen. Vielleicht bekommen wir ja dafür noch mehr Unterstützung aus der jungen Forscherriege“, sagt Scharf, der auf alle Fälle weiter auf die Zusammenarbeit mit den zertifizierten Sondengängern Oliver Willa und Marcel Korthals setzen kann. Am Ende sollen die Forschungsergebnisse dann auch im Rahmen von Veranstaltungen und Vorträgen präsentiert werden.