Possehlpreis: So innovativ sind die Gewinnerprojekte
Luftfilter, Hörakustik und digitale Kunst – Rekordbeteiligung bei Nominierungen

Stiftungs-Vorstand Prof. Wolfgang Sandberger (l.) und TH-Präsidentin Dr. Muriel Kim Helbig (r.) gratulieren (v.l.) Leon Alpen, Nina Gierke und Wilhelm Frommholz.Foto: TH Lübeck
Lübeck. Von Bauforschung im Backhaus über Schnittstellen im Anästhesiegerät bis hin zum Luftfilter: Neun Studierende der Technischen Hochschule (TH) schafften es in die engere Auswahl des Possehl-Ingenieurpreises 2025. Die besten drei wurden jetzt bei der Vergabe der Auszeichnung im Bauforum der TH Lübeck ausgezeichnet.

Den ersten Preis, dotiert mit 5000 Euro, erhielt Leon Alpen für seine Bachelorarbeit im Bereich Umweltingenieurwesen. Er entwickelte den „MicroBreeze“, einen neuartigen BioTech-Luftfilter, der Moos als natürlichen Filter nutzt, um die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern. Alpen betonte die Bedeutung des Klimaschutzes und hofft auf mehr staatliche Unterstützung in diesem Bereich.

Der zweite Preis, mit 3000 Euro dotiert, ging an Wilhelm Frommholz für seine Arbeit im Studiengang Hörakustik. Er untersuchte ein lichtbasiertes Bildgebungsverfahren (fNIRS), um die Sprachwahrnehmung bei Kleinkindern mit Hörproblemen zu verbessern. Seine Forschung könnte die Anpassung von Hörgeräten bei Kindern erleichtern, indem sie deren „Sprachsignalunterscheidungsfähigkeit“ ohne aktive Mitwirkung misst.

Nina Gierke erhielt den dritten Preis, dotiert mit 2000 Euro, für ihre Arbeit im Bereich Informationstechnologie und Design. Sie erstellte eine interaktive digitale Version von Picassos Meisterwerk „Guernica“ mithilfe der Unreal Engine 5, die es Nutzern ermöglicht, durch das Gemälde zu wandern und historische Informationen zu entdecken. Diese innovative Verbindung von Kunst, Politik und Technik fand großen Anklang bei der Jury.

Prof. Dr. Wolfgang Sandberger von der Possehl-Stiftung lobte die Nominierten für ihre innovative Herangehensweise und die Umsetzung komplexer Themen in praxisnahe Lösungen. Und Dr. Muriel Kim Helbig, TH-Präsidentin, resümierte: „Die Verleihung des Possehl-Ingenieurpreises ist für uns alle immer ein unglaublich spannender und schöner Moment. Wir hatten noch nie in der Geschichte des Preises so viele Nominierungen.“

Seit 1983 zeichnet der Possehl-Ingenieurpreis einmal jährlich herausragende Arbeiten von Absolventinnen und Absolventen der TH aus. Die Auszeichnung will die ganze Vielfalt der Lehre an der TH mit ihren Fachbereichen Angewandte Naturwissenschaften, Bauwesen, Elektrotechnik und Informatik sowie Maschinenbau und Wirtschaft veranschaulichen. mho
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