Albert-Schweitzer-Schule
eröffnet neue Turnhalle
Der 8,6-Millionen-Neubau ist fertig – Alte Halle musste vor Eröffnung bereits gesperrt werden.

Oben die Zuschauer, unten die Sportler: So sieht die neue Turnhalle der Albert-Schweitzer-Schule aus.Fotos: Agentur 54°
Lübeck. Eine solche Nachricht war wohl dringend notwendig: Nachdem es in der Vergangenheit eher vorgekommen war, dass Turnhallen in Lübeck aufgrund des maroden Zustandes eine Zeit lang gesperrt werden mussten, konnte am Dienstag nun eine komplett neue Turnhalle eröffnet werden: Ab Januar wird die neue Halle der Albert-Schweitzer-Schule wohl offiziell mit Leben gefüllt werden.

8,6 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, davon hat eine Million Euro das Land Schleswig-Holstein übernommen. Baubeginn war im März 2024. Ein halbes Jahr später musste die alte Halle aufgrund des schlechten Zustandes dann bereits gesperrt werden – und nicht als einzige.

Alte Turnhalle wurde
1956 errichtet

Bei Begehungen zur Verkehrssicherheit hatten städtische Fachleute festgestellt, dass die Dachkonstruktionen der Sporthallen an der Ahorn-Schule, damals noch Maria-Montessori-Schule, und der Albert-Schweitzer-Schule starke Schäden aufwiesen. Die Halle der Albert-Schweitzer-Schule wurde 1956 errichtet, hier drohte damals „ein plötzliches Tragwerksversagen“. Eine Sanierung war aber überflüssig – der Bau der neuen Halle war ja bereits im Gange.

Wenig später im Herbst 2024 folgten Sperrung und Arbeiten an der Turnhalle des Johanneum. Und im Juli dieses Jahres stellten Gutachter fest, dass die 1928 errichtete Sporthalle der Trave Grund- und Gemeinschaftsschule am Kücknitzer Kirchplatz nicht mehr sicher ist.

Bis auf die der Kaland-Schule seien aktuell zwar alle Turnhallen in Lübeck geöffnet, teilte Monika Frank, Senatorin für Kultur und Bildung der Hansestadt Lübeck, auf Nachfrage mit. Dort seien noch Sanierungsarbeiten notwendig, „die aber in den nächsten Monaten abgeschlossen sein sollten“.

Aber: Einem Bericht zum sogenannten Notfallplan Verkehrssicherheit ist zu entnehmen: „Der Großteil der Turn- und Sporthallen weist neben tragwerksrelevanten Schädigungen noch verschiedenste Mängel bezüglich der Verkehrssicherheit auf. Nach der ersten Inaugenscheinnahme erfolgt weiterhin die Detailprüfung, in der fortlaufend weitere Mängel ermittelt werden. Weitere Schließungen oder Sperrungen können nicht ausgeschlossen werden beziehungsweise sind zu erwarten.“

Die Teamleiterin des Lübecker Gebäudemanagements, Heike Brons-Schnell, betont zwar jetzt, dass die Detailprüfung inzwischen abgeschlossen sei und diese sogenannte Verkehrssicherheit in allen Sporthallen gegeben sei, heißt: Schulkinder und Vereine können hier sicher Sport treiben.

Aber sie macht auch deutlich: „Die Bausubstanz vieler Hallen stammt ja aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Im Zusammenhang der Neubaugebiete in Lübeck reden wir viel über mehr Schulraum. Aber wir brauchen dann natürlich auch adäquate Turnhallen.“ Insgesamt gebe es in Lübeck 82 Hallen, inklusive kleiner Gymnastikräume, sagte Frank Schröder, Abteilungsleiter im Bereich Schule und Sport.

Gerade jetzt, in einer Zeit, in der Kinder viel sitzen, seien Orte wie dieser umso wichtiger, sagte Christian Steinborn, stellvertretender Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule. „Hier können die Kinder rennen, springen, toben.“ Die Halle ist barrierefrei. „Das können längst nicht alle Sportstätten hier bieten“, fügte Monika Frank hinzu. Es gibt eine Zuschauertribüne in der oberen Etage und sogar eine Kletterwand. Entworfen hat alles das Architekturbüro plp aus Hamburg.

Darüber hinaus ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert, die den Strombedarf des gesamten Schulstandorts abdeckt und überschüssigen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeist. abf
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