Aus Lübeck Port Authority wird Hafen Lübeck
Stadt will Behörde in Eigenbetrieb umwandeln – Bessere Strukturen für Zukunft – Mitarbeiter bleiben.

Die Hafenbehörde LPA verwaltet die Hafenanlagen wie hier den Skandinavienkai in Travemünde.Foto: Lutz Roeßler
Lübeck. Die Lübecker Hafenbehörde Lübeck Port Authority (LPA) wird zum 1. Januar 2027 aus der Verwaltung ausgegliedert und in den neuen Eigenbetrieb „Hafen Lübeck“ (EHL) überführt.

„Mit der Gründung des Eigenbetriebs schaffen wir in einem ersten wichtigen Schritt eine moderne und handlungsfähige Struktur, um die Zukunft des Port of Lübeck aktiv zu gestalten“, sagt Bürgermeister Jan Lindenau (SPD). Ziel sei es, die Investitionsfähigkeit des Hafens zu stärken, die Transparenz zu erhöhen und die Wettbewerbsposition Lübecks im Ostseeraum langfristig zu sichern.

Der Eigenbetrieb werde mit einem Stammkapital von fünf Millionen Euro ausgestattet und übernehme künftig die Verantwortung für die städtische Hafeninfrastruktur, die Hafenbahn sowie das strategische Hafenmanagement. „Die im Eigentum der Hansestadt befindlichen Hafengrundstücke und -anlagen werden dem Betriebsvermögen zugeordnet“, erklärt die Verwaltung.

Damit sind die öffentlichen Hafenanlagen Skandinavienkai, Vorwerker Hafen, Seelandkai, Schlutupkai I und II, Konstinkai sowie Ostpreußenkai, Kohlenhofkai, Burgtorkai, Hansekai, Roddenkoppel und Behnkai gemeint. Aus dem bisherigen LPA-Bereichsleiter Guido Kaschel wird ab 2027 der Werkleiter des Eigenbetriebs.

Die Hansestadt steckt regelmäßig viel Geld in ihren Hafen. Im Haushalt 2026 sind rund 18 Millionen Euro für die Anlagen vorgesehen. Diese Investitionen werden von der Lübecker Hafen-Gesellschaft, die die Anlagen nutzt, refinanziert. Die Verwaltung spricht deshalb von „rentierlichen Investitionen“. Ein Eigenbetrieb könne solche Investitionen langfristig anschieben und müsse nicht in Haushaltsjahren denken, sagt die Verwaltung.

Für die sieben Beschäftigten der Hafenbehörde würde die Umwandlung in einen Eigenbetrieb keine Auswirkungen haben, versichert die Verwaltung. Sie bleiben Beschäftigte der Hansestadt.

Ob es zu dieser Ausgründung kommt, entscheidet die Bürgerschaft am 27. November. Die Rathausmehrheit aus CDU, Grünen und FDP hat bereits in der vergangenen Sitzung erkennen lassen, dass sie diesen Weg mitgehen will.

Der Umschlag an den öffentlichen Hafenanlagen betrug im Jahr 2024 rund 21,5 Millionen Tonnen und in diesem Jahr bis einschließlich August rund 14 Millionen Tonnen brutto. dor
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