Ein Weiterbetrieb sei ohne aufwendige Untersuchungen und Maßnahmen nicht mehr möglich, erklärt Dr. Ralph Bruns, Bereichsleiter Parken bei der KWL GmbH. Bereits vor sieben Jahren seien Probleme mit der Statik festgestellt worden. „Das Parkhaus wurde seitdem regelmäßig mit Belastungstests kontrolliert“, sagt Ralph Bruns, „die Weiternutzung immer nur temporär erteilt“.
Die komplette Schließung erfolgt, damit das Parkhaus intensiv untersucht werden kann. 510 Stellplätze fallen weg. 130 Dauermieter wurden laut KWL bereits über die Schließung informiert. An Lösungen für die Dauermieter werde gearbeitet, sagt die KWL.
„Unser Ziel ist es, das aktuelle Bestandsparkhaus so lange weiterzubetreiben, wie dies technisch möglich ist und sich die dafür erforderlichen Maßnahmen wirtschaftlich durch die Parkeinnahmen des Parkhauses selbst tragen“, erklärt Ralph Bruns. Ob dies möglich sei, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.
Das 1992 errichtete Parkhaus bereitet seit Längerem Probleme. Bereits 2019 entschied die Bürgerschaft, dass das Gebäude irgendwann abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. 2020 ließ die KWL das Parkhaus so weit instandsetzen, dass ein Weiterbetrieb möglich war.
Im August 2023 gab es noch einmal Entwarnung. Das Parkhaus am Holstentor könne noch für rund zwei Jahre genutzt werden, bevor es abgerissen werde, teilte die KWL vor zwei Jahren mit. Zwar verschlechtere sich die Bausubstanz fortlaufend, aber Belastungstests hätten ergeben, dass die Statik weiter halte.
Für den Neubau, den die Bürgerschaft grundsätzlich entschieden hat, habe ein Architekturwettbewerb stattgefunden, sagt der KWL-Bereichsleiter Parken: „Ob es zur Umsetzung kommt, ist aufgrund vieler Faktoren – unter anderem der Wirtschaftlichkeit – jedoch nicht sicher.“
Über den weiteren Prozess soll durch die Bürgerschaft in den kommenden Wochen entschieden werden. „Sollte es zur Umsetzung eines Neubaus kommen, wird der Rückbau des Bestandsparkhauses zeitnah beginnen müssen“, sagt Ralph Bruns. Denkbar sei auch, dass die Anfang 2026 beginnenden Belastungstests ergeben, dass das bestehende Gebäude noch weiter genutzt werden darf.