Die Roonstraße ist jetzt fahrradfreundlicher
Radstreifen direkt auf der Fahrbahn – Autos haben weniger Platz – Parkplätze reduziert.

Zwei neue Radfahrstreifen sind auf der Roonstraße geschaffen worden. Dadurch ändert sich die Verkehrsführung.Foto: Holger Kröger
Lübeck. Jahre lang war es in der Roonstraße so: Radfahrer müssen den Radweg nutzen. Dieser ist schmal, von Wurzeln durchwachsen und liegt erhöht neben dem Fußweg. Links parken Autos, rechts sind Bäume gepflanzt.Viele Radler haben sich sehr unwohl auf dem Radweg gefüllt und die Strecke bei einer LN-Leserumfrage zum schlechtesten Radweg in Lübeck gekürt.Die Autofahrer hatten auf der Roonstraße dagegen vier Fahrspuren für sich. Seit dem 19. Oktober hat die Stadt das geändert.

Direkt auf der Fahrbahn der Roonstraße gibt es zwei separate Fahrradstreifen. Radfahrer müssen nicht mehr den Radweg benutzen. Dafür hat die Stadt auf einer Länge von 340 Metern zwischen Walderseestraße und Hövelnstraße die Fahrbahn saniert und die Verkehrsführung neu geordnet. Wie die Hansestadt Lübeck in einer Pressemitteilung erklärt, will sie mit der Maßnahme „mehr Sicherheit und Komfort für Radfahrende“ schaffen.

Autofahrern steht nur noch eine Fahrspur pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Bis zur Sanierung waren es jeweils zwei. Durch die Reduzierung will die Stadt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits die Sicherheit für Radfahrer erhöhen, anderseits die Lärmbelastung für die Anwohner verringern. Die Fahrbahn für Autofahrer ist aber weiterhin komfortabel. Jede Spur ist 3,25 Meter breit. Eine kleine Änderung auf der Strecke wird es noch geben: Die Ampelanlagen werden noch an die neue Verkehrsführung angepasst.

Vor der Sanierung gab es auf der Roonstraße 50 Parkplätze, jetzt sind es nur noch 38. Die Fahrzeuge können auch nicht mehr auf der Straße abgestellt werden, sondern auf dem bisherigen Radweg. „Auf den bisherigen Radwegen wurden sogenannte Sicherheitstrennstreifen markiert, hinter denen die Autos nun parken“, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Dadurch solle ein ausreichender Sicherheitsabstand zwischen Radverkehr und parkenden Autos garantiert sein, sodass sogenannte Dooring-Unfälle (wenn Autofahrer plötzlich ihre Türe öffnen) verhindert werden. Weiterhin weist die Stadt darauf hin, dass die Radfahrstreifen nur zum Ein- und Ausparken überfahren werden dürfen.

Zum Schutz der Bäume wurden zusätzliche Poller installiert. Außerdem wurde der Asphalt rund um die Baumstandorte entfernt, um durch die Entsiegelung den Lebensraum der Bäume zu verbessern und die Versickerung von Regenwasser zu fördern. kst
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