„In Schweden und anderen Ländern gibt es solche Orte längst – da sollen Kinder Kirche ganz spielerisch erleben: Taufe, Hochzeit, Beerdigung, Segen, Predigt, Beten, Lesen, Singen – einfach mal machen.“ Schließlich hat die 51-jährige Theologin selbst mal anderthalb Jahre in Stockholm gelebt, dort in der Deutschen Kirche in der Altstadt und am Stockholmer Dom gearbeitet.
„Kinder sind hierDer Platz für den neuen Bereich wurde ganz bewusst gewählt: „Gleich gegenüber dem Eingang, damit Kinder das sofort sehen und Erwachsene wissen: Kinder sind hier willkommen“, sagt Wegner. „Und ja, Kinder dürfen sich hier frei bewegen. Und dabei reden. Oder laut lachen. Für uns gilt auch im Gottesdienst: Kinderlachen ist Zukunftsmusik.“
Gedacht ist der Kinderbereich besonders für Familien, die spontan den Dom besuchen. „Entspannte Eltern und Großeltern können den Dom erkunden, während Kinder malen, spielen oder lesen, wenn sie von der Kunst und dem großen Raum genug gesehen haben“, erklärt Wegner.
Entstanden ist der neue Bereich in echter Teamarbeit. „Ohne Carlos Blohm und Jürgen Hornecker, Lars Sewing, die Bauabteilung des Kirchenkreises und die Denkmalpflege wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagt Wegner dankbar. „In so einem alten Gebäude gibt es ja tausend Auflagen – alles musste mobil und abbaubar sein.“
Besonders viel Liebe steckt in den Details: Tischler Torsten Klehn entwarf einen kindgerechten Altar. Angela Kentsch nähte passende Verkleidungen – darunter zwei Brautkleider und einen Talar in Kindergröße. Eine ehemalige Konfirmandin gestaltete die Ausmalbilder, während Buchhändler Finn Belling mit Wimmelbibel-Büchern aushelfen konnte.
„Viele Menschen haben mitgedacht, mitgebaut und mitgebetet – und so ist ein Platz entstanden, der zeigt, dass der Dom für alle da ist, auch für die Kleinsten“, sagt Pastorin Wegner. „Es ist ein kleiner Ort im großen Dom – aber einer mit großer Bedeutung.“