„Der Dom ist für alle da, auch für die Kleinsten“
Neuer Kinderecke in der Kirche lädt zum Spielen und Entdecken ein.

Im Lübecker Dom gibt es neuerdings eine Kinderecke.Foto: Lena Modrow / KK-LL
Lübeck. Ab sofort heißt der Dom zu Lübeck seine jüngsten Besucherinnen und Besucher auf ganz besondere Weise willkommen: mit einem liebevoll gestalteten Kinderbereich direkt gegenüber dem Haupteingang. Hier sollen Kinder Kirche mit allen Sinnen erleben können – spielerisch, kreativ und mitten im Herzen des Doms. „Die Idee zu so einem Kinderbereich gab es schon ganz lange“, erzählt Pastorin Margrit Wegner.

„In Schweden und anderen Ländern gibt es solche Orte längst – da sollen Kinder Kirche ganz spielerisch erleben: Taufe, Hochzeit, Beerdigung, Segen, Predigt, Beten, Lesen, Singen – einfach mal machen.“ Schließlich hat die 51-jährige Theologin selbst mal anderthalb Jahre in Stockholm gelebt, dort in der Deutschen Kirche in der Altstadt und am Stockholmer Dom gearbeitet.

„Kinder sind hier
willkommen“

Der Platz für den neuen Bereich wurde ganz bewusst gewählt: „Gleich gegenüber dem Eingang, damit Kinder das sofort sehen und Erwachsene wissen: Kinder sind hier willkommen“, sagt Wegner. „Und ja, Kinder dürfen sich hier frei bewegen. Und dabei reden. Oder laut lachen. Für uns gilt auch im Gottesdienst: Kinderlachen ist Zukunftsmusik.“

Gedacht ist der Kinderbereich besonders für Familien, die spontan den Dom besuchen. „Entspannte Eltern und Großeltern können den Dom erkunden, während Kinder malen, spielen oder lesen, wenn sie von der Kunst und dem großen Raum genug gesehen haben“, erklärt Wegner.

Entstanden ist der neue Bereich in echter Teamarbeit. „Ohne Carlos Blohm und Jürgen Hornecker, Lars Sewing, die Bauabteilung des Kirchenkreises und die Denkmalpflege wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagt Wegner dankbar. „In so einem alten Gebäude gibt es ja tausend Auflagen – alles musste mobil und abbaubar sein.“

Besonders viel Liebe steckt in den Details: Tischler Torsten Klehn entwarf einen kindgerechten Altar. Angela Kentsch nähte passende Verkleidungen – darunter zwei Brautkleider und einen Talar in Kindergröße. Eine ehemalige Konfirmandin gestaltete die Ausmalbilder, während Buchhändler Finn Belling mit Wimmelbibel-Büchern aushelfen konnte.

„Viele Menschen haben mitgedacht, mitgebaut und mitgebetet – und so ist ein Platz entstanden, der zeigt, dass der Dom für alle da ist, auch für die Kleinsten“, sagt Pastorin Wegner. „Es ist ein kleiner Ort im großen Dom – aber einer mit großer Bedeutung.“ mho
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