Der gebürtige Sachsen-Anhaltiner war nach seiner Lehre acht Jahre Soldat auf Zeit. Dann folgte das Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Sportmanagement, danach arbeitete Fröhler als Vertriebsleiter in Fitnessstudios in Glinde und Reinbek, und von dort ging es zur Badewonne, dem Hallen- und Wellenbad am Rantzauer See im Kreis Pinneberg.
Dort arbeitete Andy Fröhler neun Jahre lang. Dann sprachen ihn die von Lübecks Sportsenatorin Monika Frank (SPD) beauftragten Headhunter an, ob er nicht Betriebsleiter in Lübeck werden wolle. Und der verheiratete, dreifache Familienvater wollte. „Das größere Aufgabenfeld und mehr Verantwortung haben mich gereizt“, sagt der 39-Jährige. Dafür nimmt er künftig auch das tägliche Pendeln mit Bus und Bahn zwischen Lübeck und Elmshorn in Kauf.
Anders als bei seinem Vorgänger hat der neue Bäder-Chef erst einmal keine großen Sanierungsvorhaben vor der Brust. Dafür muss Fröhler ein anderes, gravierendes Problem lösen. „Mein Ziel ist es, die Personallücken zu füllen“, sagt der Werksleiter. „Eigentlich bräuchten wir 67 statt 57 Mitarbeitende“, erklärt der kommissarische Werkleiter Wolfgang Mattke, der die Schwimmbäder noch bis Ende des Jahres leitet.
Der Personalmangel hat unmittelbare Folgen für die Öffnungszeiten der Schwimmbäder, die eingeschränkt sind. „Ich werde den Fokus auf die Ausbildung neuer Fachkräfte legen“, sagt Andy Fröhler. Die werden dringend gebraucht, denn die Bürger rennen dem neuen Sportbad regelrecht die Türen ein. „Wir haben seit der Eröffnung Ende Januar 2025 rund 25.000 Besucher gezählt“, berichtet der kommissarische Werkleiter Wolfgang Mattke, „von 9 bis 17 Uhr ist das Bad voll – auch wenn draußen die Sonne scheint.“
Und ein zweites großes Thema kommt auf den neuen Bäder-Chef zu. Die Verwaltung will die Eintrittspreise in den Schwimmbädern drastisch anheben. Einige Politikerinnen und Politiker, die dafür die Hand heben müssen, haben bereits Widerstand angekündigt. Als dreifacher Familienvater wisse er, welche Kosten Familien stemmen müssten, erklärt Fröhler. Als Werkleiter müsse er sich aber auch darum kümmern, dass Eintrittspreise einen größeren Teil der Betriebskosten abdecken.
„Ich bin für Preisanhebungen“, erklärt der neue Bäder-Chef, „aber die Ausgestaltung müssen wir mit den politischen Gremien klären.“ Andy Fröhler plädiert aus seiner Erfahrung bei der Barmstedter Badewonne für regelmäßige Preiserhöhungen, die dann weniger drastisch ausfallen.
Und was macht sein Vorgänger Björn Hoppe, der von Februar 2017 bis Ende Februar 2025 die Lübecker Schwimmbäder leitete? Der 56-jährige Betriebswirt, Physiotherapeut und geprüfte Bademeister ist jetzt Geschäftsführer der Wyk auf Föhr Touristik GmbH (WTG), die das Aqua Föhr betreibt, ein Wellenbad mit Kurmittelhaus.
„Es gab eine gewisse Anzahl an Bewerbungen – doch die von Björn Hoppe stach deutlich heraus“, wird Wyks Bürgermeister Uli Hess in einer Pressemitteilung zitiert. Nicht zuletzt seine Arbeit in Lübeck habe die neuen Arbeitgeber überzeugt.