Lübeck setzt E-Carts auf
dem Vorwerker Friedhof ein
Elektrische Fahrzeuge sind nicht nur leiser, sondern auch klimafreundlicher.

Testfahrt mit einem der neuen E-Carts: Andreas Braeger, Teamleiter der Abteilung Friedhöfe, führt das Fahrzeug auf dem Vorwerker Friedhof vor.Foto: Lutz Roeßler
Lübeck. Leise surren die neuen Elektro-Carts über den Vorwerker Friedhof in Lübeck. Sie bringen Werkzeug, Blumen, Grabsteine und die Mitarbeitenden von einem Teil zum anderen. Bisher rollten fünf Minikipper über die schmalen Wege. Ganz ersetzen können sie die Elektrofahrzeuge noch nicht. Aber immerhin wurde einer von fünf Kippern bereits ausgemustert. Dessen Arbeit erledigen nun die neuen, leisen e-motorisierten Kollegen. Vier Stück hat die Stadt angeschafft.Insgesamt kosten die Fahrzeuge 37.300 Euro. „Es ist erfreulich, dass die Anschaffung der Elektro-Carts zu 90 Prozent aus Bundesmitteln gefördert wurde“,sagt Bürgermeister Jan Lindenau. „Lediglich 10 Prozent der Anschaffungskosten sind von der Hansestadt zu tragen.“ Dank dieser Finanzierungsmöglichkeit koste ein E-Cart die Stadt lediglich knapp 1000 Euro. Der Einsatz der neuen Fahrzeuge würde die Arbeitsbedingungen der städtischen Mitarbeitenden verbessern und sei in mehrfacher Hinsicht ein Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz, sagt der Bürgermeister.

Die Kipper und E-Carts sind regelmäßig auf dem Friedhof im Einsatz. „Wir haben hier 50 Hektar – das ist nicht ganz so wenig. Vor allem, wenn man auch Werkzeug und Materialien transportieren muss“, sagt Joanna Hagen, Senatorin für Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck. Der Umstieg von motorisierten auf elektrische Fahrzeuge wird laut der Senatorin weitergehen. Denn diese seien nicht nur deutlich klima- und umweltfreundlicher, sondern auch leiser. „Die Elektro-Carts arbeiten nahezu geräuschlos, ein erheblicher Vorteil in der sensiblen Umgebung auf den Lübecker Friedhöfen“, sagt Hagen.

Wie um ihre Worte zu bestätigen, steigen der Bürgermeister und die Senatorin in die Carts und drehen eine Runde. Außer dem Rollgeräusch der Reifen und dem leisen Brummen der E-Motoren ist nichts zu hören. Um noch mehr Ruhe auf dem Gelände zu gewährleisten, dürfe jetzt nach einer Entscheidung der Friedhofsverwaltung höchstens Schrittgeschwindigkeit auf dem Gelände gefahren werden.

Ganz unbekannt ist den Mitarbeitern das Fahren mit E-Fahrzeugen nicht. Am Tags des Friedhofs in Lübeckwurde 2024 ein ähnliches Fahrzeug von einem befreundeten Friedhof ausgeliehen und bei Rundfahrten und Führungen getestet.Ladevorrichtungen für die neuen Fahrzeuge mit 230-Volt-Steckdosen befinden sich nach Angaben der Stadt bereits auf dem Friedhofsgelände. Es soll geprüft werden, ob für das Laden der Fahrzeuge und auch für die Versorgung von Gebäuden auf dem Friedhof künftig Solarstrom genutzt werden kann. Tibor Spenner
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