Inhaber Jan-Hinrich Gottwald ist der alleinige Betreiber der neuen Gastronomie. Erste Pläne, nach denen die von ihm betriebene Eismanufaktur Soulmates und das Lübecker Kaffeehaus gemeinsame Pächter werden sollten, wurden am Ende nicht verwirklicht. „Nach einem Jahr Bauphase haben wir gemerkt, dass unsere Konzepte doch nicht so zusammenpassten“, sagt Gottwald.
Die Stadt, Verpächterin des Objekts, und der Cafébetreiber haben erheblich in Aus- und Umbau sowie Modernisierung investiert. 70 Plätze fasst das Union im Inneren. Hinzu kommen etwa 50 Außenplätze. Gottwald fasst das neue Ambiente so zusammen: „Das Plüschige ist weg“, sagt er. Er setzt auf ein helles, nordisches Ambiente mit ruhigen und klaren Linien.
Interieur ohne„Bewusst verzichten wir auf Schischi, auf Beiwerk oder Deko“, sagt Gottwald. „Schnickschnack gibt’s hier nicht.“ Selbst Teile der Decke sind absichtlich nicht verkleidet, Versorgungsleitungen sichtbar. Was momentan noch fehle, sei die endgültige Deckenbeleuchtung. Noch flimmern dort einige LED-Leisten. Vielleicht kämen noch ein paar Pflanzen in das Café, oder einige Bilder, sagt Gottwald zum Interieur.
Der Betreiber sei überzeugt, dass das, was auf den Teller kommt, entscheidend sei. Auch Transparenz sei ihm wichtig. Die Küche zum Beispiel ist vom großen Gastraum bewusst offen und einsehbar. „Wir wollen, dass die Gäste sehen, was wir machen“, sagt Gottwald.
Koch arbeiteteZum Standort seines neuen Cafés sagt Jan-Hinrich Gottwald: „Wir brauchen den Markt. Und der Markt braucht uns.“ Auch Lübecks Bürgermeister, Jan Lindenau (SPD), ist angetan: „Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit dem Café Union ein neues Angebot an regionalen Kuchenspezialitäten und Speisen mit internationalen, urbanen Einflüssen am Rathaus anzusiedeln.“
Die Karte prägt maßgeblich ein Koch mit großer Erfahrung. Stolz präsentiert Uciel Federico Roman, gebürtiger Argentinier, sein Saumon Rillette, eine mit Lachs, Creme Fraiche und Rührei belegte Stulle.
Verfeinert hat der Mann, der bereits in Sternehäusern gearbeitet hat, das Ganze mit Mango, Ingwer und Limette. Gottwald und sein Team setzen auf regionale Zutaten. Das Sauerteigbrot stammt aus der kleinen Manufaktur „Kurt und Willi“ von Alexander Cochius aus der Wahmstraße, den Kaffee bezieht Gottwald ebenfalls aus einer Lübecker Rösterei.
Geöffnet ist an siebenNeben dem Frühstück steht der Mittagstisch auf dem Programm. „Unser Fokus wird auf der Stammkundschaft liegen“, sagt der Gastronom. „Und wenn die Lübecker uns mögen, dann folgen uns auch die Touristen“, sagt Gottwald. Aus der eigenen Konditorei in der Fleischhauerstraße gibt es Torteletts, Tartes, Strudel und Zimtschnecken. Letztere werden nach original schwedischer Rezeptur gebacken – Kanelbullar heißen die mit Kardamom gewürzten Leckereien.
Und auch das Eis aus der Manufaktur Soulmates gehört zum Angebot. Die Schaufensterscheibe, an der der Eistresen steht, kann für den Außerhausverkauf nach unten versenkt werden.
Geplant sind die Öffnungszeiten von 9 bis 19 Uhr – sieben Tage in der Woche. Vielleicht werde freitags und samstags, je nach Wetterlage, auch länger geöffnet sein.