Deutsche Bank schließt Filiale am Kaufhof
Geldinstitut zieht sich auch aus Bad Oldesloe, Bad Segeberg und Stockelsdorf zurück – Kundenverhalten als Begründung

Die Filiale auf Marli soll bis Ende des Jahres verschwinden, hat das Institut angekündigt.Archivfoto: Neelsen
Lübeck. Es trifft Stockelsdorf, Bad Segeberg, Bad Oldesloe und einen Standort in Lübeck: Die Deutsche Bank schließt bis zum Jahresende vier ihrer Filialen in der Region. Oder wie es das Geldinstitut ausdrückt: Es nimmt Anpassungen im Filialnetz vor. Ein Trend, der sich bereits seit einigen Jahren zeigt.In Timmendorfer Strand ist die Deutsche Bank bereits verschwunden, ebenso in Mölln. In Ahrensbök wurde die Filiale, die von Kriminellen gesprengt worden war, zwar erneuert, aber ohne Geldautomat.

Jetzt stehen vier weitere auf der Streichliste. Die Filialen in Bad Oldesloe und in Bad Segeberg werden bis Ende 2025 schließen und mit den Standorten in Ahrensburg und in Neumünster zusammengelegt. Im Großraum Lübeck werden die bisherigen Filialen Kaufhof und Stockelsdorf ebenfalls bis Jahresende verschwinden. Sie werden mit den Filialen in der Ratzeburger Allee beziehungsweise in Bad Schwartau zusammengelegt. Die Bank begründet diesen Schritt damit, dass immer mehr Kunden Online-Banking nutzen. „Unsere privaten Kunden schätzen den Komfort, ihre Bankgeschäfte jederzeit und von überall aus erledigen zu können“, sagt Timo Bergener, der Sprecher der Geschäftsleitung der Bank in Lübeck. „Dabei geht der Trend klar zu einem vollständig digitalisierten Angebot, das über die reine Abwicklung von Überweisungen hinausgeht.“

Auch komplexe Beratungen, beispielsweise zur Baufinanzierung oder Geldanlage, würden zunehmend digital nachgefragt. Wie das geht, erläutert ein Sprecher der Deutschen-Bank-Zentrale in Frankfurt: „Man kann eine Baufinanzierung per Videoberatung abschließen.“ Das sei kein Generationen-Thema, auch ältere Kunden würden die Vorteile dabei erkennen.

Bargeld erhielten Kunden gebührenfrei bei anderen Banken der Cash-Group, zu der die Deutsche Bank gehört. Allerdings schließen auch diese ihre Filialen, wie vor kurzem die Hypo-Vereinbank in Eutin und die Postbank in Neustadt. Bargeld zahlen außerdem auch Supermärkte und Tankstellen aus. Allerdings nur in begrenzter Menge – und bei manchen Lebensmittelgeschäften nur ab einem bestimmten Einkaufswert. „Es gibt mehr Möglichkeiten, als man sieht“, sagt der Sprecher. sas
Druckansicht