Noch hindert ein Bauzaun den Zutritt zum neuen Toilettenhäuschen am Grünstrand. Direkt hinter dem Zaun beeindruckt die neue Anlage mit einer Backsteinoptik, die fast ein bisschen lübsch ausfällt. Am neuen Toilettenhäuschen treffen hanseatische Tradition und Zeitgeist aufeinander.
Wer dort ab dem Saisonstart seine Notdurft verrichtet, der tut das überwiegend geschlechterübergreifend. „Die Anlage beinhaltet ein Behinderten-WC, zwei Unisex-Toiletten und drei Pissoirs“, erklärt Stadtsprecherin Nicole Dorel.
„Aufgrund der in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Besucherzahlen hat sich der Bedarf an touristischer Infrastruktur entsprechend entwickelt“, sagt Nicole Dorel weiter. „Besonders im Bereich der Liegewiese war die Anzahl der bereitstehenden öffentlichen Toiletten nicht mehr ausreichend.“
Deshalb sollte der Neubau eigentlich schon in der vergangenen Saison erfolgen. Doch da kam etwas dazwischen. „Da der Wirtschaftsausschuss einen anderen als den zunächst gewählten Standort wünschte, musste das Genehmigungsverfahren noch einmal aufgerollt werden“, sagt Stadtsprecherin Dorel.
Nun aber ist alles erledigt. Damit die Anlage auch weiterhin schmuck bleibt, ist sie nach Angaben der Stadtverwaltung mit einem Graffitischutz versehen. Außerdem erhält das Häuschen ein Gründach sowie eine Solaranlage.
Für die Toilettenanlage nahm die Hansestadt Lübeck 350.000 Euro in die Hand. „Eintritt“ muss in die Toiletten aber trotzdem niemand bezahlen. „Die Finanzierung erfolgt über das Benutzungsentgelt, das auf der Liegewiese erhoben wird, und über die Kurabgabe“, erklärt Nicole Dorel.
Um den Grünstrand in Travemünde gibt es seit Jahren hitzige Debatten. Immer wieder beschweren sich Anwohnende über lärmende Sommergäste sowie über Besucher, die auf der Liegewiese grillen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Lübecker Politik daher für ein ganzjähriges Grillverbot ausgesprochen.