Wildblumen und -pflanzen spielten in unserem Ökosystem eine entscheidende Rolle, heißt es in der Mitteilung weiter. „Schmetterlinge bevorzugen beispielsweise ganz bestimmte Blumen, und auch Vögel sind auf bestimmte heimische Kost und Baumaterialien angewiesen. Weil jede Art ihre spezielle Funktion im Ökosystem hat, ist das Risiko für den Kollaps bedeutender Ökosysteme erhöht, sobald eine Spezies ausstirbt.“
Durch die Förderung heimischer Wildblumen könne dem globalen Trend zum Artensterben wirksam entgegentreten werden. Das gehe über die Anlage eines Blühstreifens oder einer Blühfläche im eigenen Garten, in einem Blumenkasten auf dem Balkon oder durch persönliches Engagement im öffentlichen Raum, zum Beispiel in einem Projekt der „Essbaren Stadt Lübeck“.
Optimale Zeiten für die Aussaat sei das zeitige Frühjahr oder der Frühherbst. Für alle Engagierten gibt es Unterstützung in Form von Blumenkapseln aus Automaten. Die Idee der Umnutzung von Kaugummiautomaten brachten Oliver Kowalski und Jens Thiel 2023 nach Lübeck. „Für einen Euro können sich alle einen Samenmix aus zertifizierten regionalen Wildblumen aus dem Automaten ziehen“, erklärt Kowalski.
In und um Lübeck gibt es derzeit 18 dieser Automaten, die unter https://naturschutz2go.de/samenspender zu finden sind. Seit Installation wurden 2600 Kapseln verkauft, das ergibt etwa 8000 Quadratmeter Blühwiese, was 1,1 Fußballfeldern entspricht. Ansprechpartner für neue Automatenstandorte in Lübeck und Umgebung ist Oliver Kowalski, zu erreichen unter luebeck@naturschutz2go.de.
„Jeder Quadratmeter mit regionalen Wildblumen zählt. Und mithilfe dieser Saatkugeln können große wie auch kleine Lübecker auf spielerische Weise zu Blumenreichtum und Artenvielfalt in der Stadt beitragen“, sagt Ingrid Bauer vom Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt Lübeck.