Im ersten Bauabschnitt bis Mai 2026 werden die Fassaden der beiden miteinander verwobenen Gebäude neu gestaltet. Zudem werden Fenster und Dächer erneuert. Ferner sollen moderne Wärmepumpen installiert und eine energiesparende Lüftungs- und Klimaanlage eingebaut werden.
Durch die energetische Ertüchtigung rechnet die Volksbank mit einer Energieeinsparung von mehr als 75 Prozent. „Das zahlt direkt auf die von uns verfolgte Nachhaltigkeitsstrategie ein“, erklärt Vorstand Christian Mehrens. Die Entscheidung für die Komplettsanierung sei nicht nur ein Bekenntnis zur Lübecker Altstadtinsel, sondern verfolge auch das Ziel, die Attraktivität der Innenstadt und insbesondere des traditionsreichen Klingenbergs mit seiner exponierten Lage zu erhöhen.
„Ab Mitte bis Ende 2026 werden im zweiten Bauabschnitt die Schalterhalle unserer Zentrale, die beiden Untergeschosse sowie das erste Obergeschoss in beiden Gebäuden renoviert und modernisiert“, erklärt Vorstand Bernhard Rogge. „Dies umfasst insbesondere die Anpassung der Räumlichkeiten an die modernen Bedürfnisse der Kundenberatung.“
Die Sanierung wird im laufenden Betrieb vorgenommen. „Wir haben umfassende Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass unsere Kunden und Kundinnen während der Bauarbeiten weiterhin ihren Service und ihre Beratung erhalten“, sagt Bernhard Rogge, „unsere Mitarbeitenden haben zudem die Möglichkeit, mobil zu arbeiten.“ In den beiden Gebäuden am Klingenberg und in der Marlesgrube arbeiten insgesamt rund 110 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Volksbank.
Drei Runden haben der Bauherr und das Büro Gröpper Architekten im Welterbe- und Gestaltungsbeirat gedreht. Jetzt hat das Gremium aus Stadtplanern und Architekten aus München, Hamburg, Zürich, Potsdam und Berlin grünes Licht gegeben. Die beiden Gebäude seien prägend für den Platz, ist sich der Gestaltungsbeirat einig.
„Die Fassade bestimmt ganz wesentlich den Platz“, sagte die Münchner Architektin Karin Schmid als Mitglied des Gestaltungsbeirats, „ein gut gebautes Gebäude steht der Volksbank als wichtiger Akteur in der Hansestadt gut zu Gesicht.“
Auf das Staffelgeschoss im fünften Obergeschoss werde ein Flugdach gesetzt, das in den 1960er Jahren schon einmal gab. „Das wurde später zurückgebaut“, berichtete Architektin Kappler, „wir wollen es wieder herstellen – als Abschluss nach oben.“ Bislang ist das Dach des Hauptgebäudes mit der gesamten Technik belegt, die die Bank benötigt. Die soll am Nebengebäude platziert werden.
Außerdem wird an der Seite des Hauptgebäudes in der Schmiedestraße ein Seiteneingang geschaffen, „um die ganze Ecke aufzuwerten“, erklärte die Architektin. Die Stadtverwaltung erhofft sich vom Umbau der Volksbank „eine stärkere Öffnung des Erdgeschosses zum Klingenberg, um das heute weitgehend geschlossene Erdgeschoss mit dem Platz zu verbinden und den Platz zu beleben.“
Das Hauptgebäude hat einen berühmten, historischen Vorgänger – das einstige Hotel Stadt Hamburg, das im Laufe der Jahrzehnte ein über die Grenzen Lübecks hinaus bekanntes Hotel wurde. 1942 wurde das Hotelgebäude auf dem Klingenberg während der Luftangriffe auf Lübeck zerstört und nicht wieder aufgebaut.