„Edeka Jens” hat den Standort schon länger beobachtet und im vergangenen Jahr die Immobilie in der Korvettenstraße schließlich erworben. Neben einem Edeka-Markt plant der Einzelhändler weitere Geschäfte an dem Standort. Welche genau das sein werden, will das Unternehmen in wenigen Wochen bekannt geben. Reimer Jens, Geschäftsführer des Familienunternehmens, bestätigt auf LN-Anfrage das Vorhaben: „Wir glauben an das Projekt.“
Ein Bauantrag sei Ende Dezember eingereicht worden, erklärt der Bürgermeister, erste vorbereitende Grundstücksarbeiten hätten bereits begonnen. Sobald die Baugenehmigung vorliege, sollen die Bauarbeiten starten. Sie werden nach Aussage des Bürgermeisters etwa zwölf Monate dauern.
„Im Sommer 2026 könnte die Eröffnung des neuen Nahversorgungszentrums stattfinden”, sagt Jan Lindenau: „Das ist eine positive Nachricht für Buntekuh. Diese Entwicklung stärkt den Stadtteil und sichert eine gute Nahversorgung.“
Auch der beliebte Wochenmarkt kann hier dann wieder einmal wöchentlich stattfinden. Jan Lindenau: „Damit wird für die Stadtteilmitte von Buntekuh und die Nahversorgung der Bevölkerung nach 55 Jahren ein neues Kapitel aufgeschlagen.“
Das Einkaufszentrum wurde 1964 errichtet und 1995 zuletzt großzügig modernisiert. Doch die Zahl der Leerstände unter den 22 Ladenflächen nahm immer mehr zu. Aktuell ist nur noch der Aldi-Markt an dem Standort.
Das Ausbluten des Standorts war auch immer wieder Thema in den politischen Gremien der Hansestadt. Die Verwaltung wies aber stets darauf hin, dass das Einkaufszentrum in privater Hand sei und die Stadt wenig ausrichten könne.
Anfang der 2000er Jahre bot das Einkaufszentrum noch eine breite Palette an Nahversorgung an. Es gab ein Friseurgeschäft, eine Apotheke, einen Zeitungskiosk, eine Drogerie, eine Fahrschule, einen Imbiss, ein Bekleidungsgeschäft, eine Bäckerei und zwei Shops von Versandhändlern. Für einige Jahre unterhielt das „Haus der Kulturen“ sogar einen Kulturladen im Einkaufszentrum.
Im September 2014 gab der Sky-Markt seinen Standort in der Korvettenstraße auf. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit einer veränderten Strategie. Für das Einkaufszentrum, aber auch für die von der Stadt angestrebte Belebung von Buntekuh bedeutete diese Unternehmensentscheidung einen herben Dämpfer.
„Edeka Jens” blickt nach eigener Aussage auf eine lange Familientradition zurück. Der erste Lebensmittelmarkt entstand bereits 1865. Mittlerweile sei die fünfte Generation am Ruder, berichtet Geschäftsführer Reimer Jens.
Aktuell betreibt der Fehmaraner Lebensmittelhändler elf Märkte vor allem in Ostholstein, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern. 300 Beschäftigte arbeiten in den elf Märkten.
Seit dem Frühjahr 2019 hat das Unternehmen auch einen Supermarkt auf dem Priwall. Sechs Millionen Euro hat das Unternehmen auf dem Gelände neben dem ehemaligen Krankenhaus investiert. 30 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen.
Nach Angaben von Lübecks Bürgermeister Lindenau will das Unternehmen weitere Standorte in der Stadt entwickeln. Das bestätigt Geschäftsführer Reimer Jens. Einzelheiten kann er aber noch nicht verraten.