Ausbau des Standesamts vorerst vom Tisch
Erweiterung der Lindeschen Villa seit Jahren vorgesehen – Sanierung kommt jetzt nicht – Städtischen Planern fehlt Personal.

Seit Jahren benötigt das Standesamt in der Ratzeburger Allee mehr Platz. Doch Pläne für einen Umbau sollen nun nicht verwirklicht werden.Foto: Ulf-Kersten Neelsen
Lübeck. Die seit Jahren geplante Erweiterung des Standesamts in der Ratzeburger Allee ist erst einmal vom Tisch. „Den Bau eines neuen Gebäudes haben wir nicht hinbekommen“, erklärte Innensenator Ludger Hinsen (parteilos) jetzt vor dem Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung der Bürgerschaft.

Das sei keine Frage des Geldes, versicherte der Innensenator. Er gab als Grund die Personalnöte des städtischen Gebäudemanagements (GMHL) an. Und die sind nicht neu.

Schon bei den Beratungen für den städtischen Haushalt 2023 erklärte Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos), dass das Problem nicht die Haushaltsmittel seien, sondern die Personalressourcen, die für dringendere Projekte verplant seien.

Das Standesamt sollte saniert werden und einen Neubau bekommen. Der sollte als Ersatz für den eingeschossigen Anbau aus den 1960er Jahren dienen. Nach längerem Hin und Her hatte der Gestaltungsbeirat die Pläne der Lübecker Architekten Konermann und Siegmund schließlich abgesegnet. Die Bauzeit sollte rund drei Jahre dauern, die Kosten wurden auf mindestens 6,6 Millionen Euro geschätzt.

Für die Architekten kommt das Aus überraschend. „Wir sind seitens der Stadt nicht darüber informiert, dass das Projekt nicht ausgeführt werden soll“, erklärt Ingo Siegmund auf LN-Anfrage. dor
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