„Die aktuelle Witterung und zeitintensivere Arbeit an der Querung der Willy-Brandt-Allee sorgen für eine verspätete Eröffnung der Brücke. Erst bei beständig trockenem und frostfreiem Wetter können alle Arbeiten fortgesetzt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Hansestadt. Mit der Fertigstellung der Brücke werde im Frühjahr 2025 gerechnet. „Wir bedauern die Verzögerung. Alle Bauarbeiten, die jetzt trotz schlechter Wetterlage möglich sind, werden durchgeführt“, erklärt Bausenatorin Joanna Hagen. Die 63,20 Meter lange und 6,50 Meter breite Stadtgrabenbrücke führt von der Werner-Kock-Straße aus über den Stadtgraben in Richtung Willy-Brandt-Allee, wo sie unweit der Musik- und Kongresshalle (MuK) endet. Autos dürfen darauf nicht fahren, sie ist nur für Fußgänger und Radfahrer. Durch die neue Brücke sollen Radfahrer nicht mehr gezwungen werden, den gefährlichen Lindenteller zu nutzen.
Schräg gegenüber der Musik- und Kongresshalle müssen Radler und Fußgänger, die in Richtung Innenstadt wollen, die Fahrbahn überqueren. In diesem Bereich soll es noch bauliche Veränderungen geben, damit Radfahrer nicht mit viel Schwung direkt auf die Straße fahren. „Die Platzgestaltung rund um die Querung der Willy-Brandt-Allee stellt sich als aufwendiger als ursprünglich angenommen heraus“, heißt es von der Stadt.
Östlich der Willy-Brandt-Allee konnte der Platz bereits wieder größtenteils freigegeben werden. Lediglich in den Randbereichen sollen noch Rasenfugen hergestellt werden. „Die Platzgestaltung auf der Westseite dauert noch an und erfordert eine durchgehend frostfreie Wetterlage. Diese Arbeiten werden in den nächsten Wochen je nach Witterung fortgeführt“, teilt die Hansestadt mit.
Eine genaue Aussage zum Eröffnungstermin der Brücke lasse sich daher erst nach Wiederaufnahme aller Arbeiten bei beständig guter Witterung treffen.
Bereits im Sommer führte der verzögerte Transport der Brückenteile und der damit verbundene spätere Einhub der Teile zu einer Verlängerung der Bauzeit. „Trotz intensiver Bemühungen konnte die zeitliche Verschiebung in den vergangenen Wochen nicht vollständig kompensiert werden und wirkt sich auf den Zeitplan der stark witterungsabhängigen Tiefbauarbeiten aus.“ Um eine fachgerechte Arbeit am Korrosionsschutz durchführen zu können, werden laut Stadt einige dieser Arbeiten ebenfalls witterungsbedingt auf das Frühjahr 2025 verschoben. „Der Betrieb auf der Brücke wird aber voraussichtlich mit Einschränkungen aufrechterhalten werden können.“
Ein weiteres Bauprojekt, auf das Lübecker noch warten müssen, ist die neue Kreuzung im Bereich Mönkhofer Weg/St.-Jürgen-Ring – damit wollte die Hansestadt eigentlich im Herbst beginnen. Dort soll der Fußgängertunnel, den viele Bürger als Angstraum empfinden, durch eine Ampel ersetzt werden. Doch wann das geschehen soll, bleibt offen. „Den dortigen Fußgängertunnel werden wir wohl erst einmal so lassen, wie er ist“, sagt Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos).