Wegen der fehlenden Fachkräfte konnte die Stadt bis zum Start des aktuellen Schuljahrs nur 38 Prozent der gemeldeten Erstklässlerinnen untersuchen. Hinzu kamen Kann-Kinder, die früher eingeschult werden sollen, sowie beurlaubte Kinder, die ein zweites Mal gesehen wurden. Wegen der verbesserten personellen Lage peilt die Stadt diesmal eine Quote von 80 Prozent an. „Ob diese Zahl gehalten werden kann, wird abhängig von den zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten sein“, sagt Nicole Dorel.
Die sogenannten Schuleingangsuntersuchungen sind laut Landesgesetz verpflichtend. Vorgeschrieben sind somit 100 Prozent. Das hat Lübeck zuletzt 2019 geschafft. Die Ärzte sollen zum Beispiel überprüfen, ob die Kinder noch Förderung brauchen, um einen guten Schulstart hinzulegen.
Die Untersuchungen finden seit September statt und laufen bis zu den kommenden Sommerferien. Wie im Vorjahr werden die Kinder priorisiert. „Eingeladen sind zunächst Kinder, die bereits eine Frühförderung oder einen I-Platz haben“, sagt die Stadtsprecherin. Anschließend würden die Kinder folgen, die von den Schulen an das Gesundheitsamt gemeldet werden. In der Regel handelt es sich laut Stadt dabei um Kinder mit Auffälligkeiten und um Kann-Kinder.
Betroffene Eltern müssen nicht von sich aus aktiv werden. Laut Stadtverwaltung werden die Familien vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes angeschrieben. Da aber auch diesmal nicht alle Kinder untersucht werden, werden einige Familien keine Post bekommen.
Im vergangenen Sommer wurden 2100 Jungen und Mädchen in Lübeck eingeschult. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Erstklässler kontinuierlich gestiegen. Laut Schulentwicklungsplan wird die Zahl der Erstklässler nach 2025 wieder leicht zurückgehen.