Knopfzellenbetriebene Geräte sind in der Weihnachtszeit allgegenwärtig. Spielzeug mit Knopfzellen, das in der EU in Verkehr gebracht wird, muss so gesichert sein, dass kein direkter Zugriff auf die Knopfzelle möglich ist. Aber auch LED-Teelichter, Weihnachtsbeleuchtung, Grußkarten mit Musik und Fernbedienungen für die Beleuchtung enthalten häufig Knopfzellen, die nicht in die Hände von Kindern gelangen dürfen. Auch bei der Lagerung von neuen und gebrauchten Knopfzellen sollten Eltern darauf achten, dass alle Knopfzellen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Das gilt auch für vermeintlich leere Batterien.
Oft wird das Verschlucken einer Knopfzelle zuerst nicht bemerkt. Besonders gefährlich ist es, wenn diese in der Speiseröhre stecken bleibt. Durch den Kontakt mit der feuchten Schleimhaut fließt Strom. An der Grenzfläche zwischen Knopfzelle und Schleimhaut entstehen Hydroxidionen, die zu schweren Verätzungen führen können. Ein erhöhtes Risiko besteht für Kleinkinder durch große Knopfzellen ab 20 Millimeter, da ein Steckenbleiben in der engen Speiseröhre besonders wahrscheinlich ist. Dr. med. Katja Schwarzenhölzer von der AOK NordWest warnt eindringlich vor den Verschluckungsfolgen von Knopfzellen: „Bleibt die Knopfzelle in der Speiseröhre stecken, treten oft zunächst keine Symptome oder nur leichtes Unwohlsein auf. Nach einigen Stunden stellen sich Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber oder Husten ein. Im weiteren Verlauf kommt es zunehmend zu Gewebeschäden an der Kontaktstelle zwischen Knopfzellen und Speiseröhre, die zu Blutungen und zum Absterben von Gewebe führen können. Als Spätfolge kann sich die Speiseröhre narbig verengen. In seltenen Fällen können diese Komplikationen sogar tödlich sein.“
Je stärker die Batterie aufgeladen ist und je länger die Knopfzelle in der Speiseröhre verbleibt, desto größer können die gesundheitlichen Schäden sein. Wenn die Knopfzelle die Speiseröhre passiert hat, können dennoch Komplikationen auftreten, zum Beispiel durch zuvor beschädigte Knopfzellen. Dabei können giftige Substanzen austreten, die das Gewebe schädigen. In der Klinik kann entschieden werden, ob die Knopfzelle entfernt werden muss oder die natürliche Ausscheidung abgewartet werden kann.