Ein bisschen mulmig wird Stephanie Adler schon, wenn sie an die bevorstehende Weihnachtszeit denkt. Denn dann könnten sich am Postschalter im Markt ähnlich lange Schlangen bilden wie alle Jahre wieder vor der Drogerie Weinert schräg gegenüber. „Ruhig bleiben und sich auf den jeweiligen Kunden konzentrieren“, rät Sigrid Weinert, die schon frühzeitig mit dem Vorschlag, die Post im Markt anzusiedeln, an die Edeka-Chefin herangetreten war.
„Und dann stand plötzlich die Gebietsleitung der Post bei uns im Laden“, erzählt Stephanie Adler, die sich dann doch recht schnell überzeugen ließ. „Ich mache das nicht für uns“, sagt sie, „sondern für den Stadtteil“. Denn gerade im Quartier leben viele ältere Menschen, die nicht mal eben Briefmarken online bestellen, eine Packstation nutzen oder mal eben mit dem Auto in die Ziegelstraße zur nächsten Post fahren können.
Adler musste für die Postfiliale einen zweiten Umbau des Kassenbereichs binnen eines dreiviertel Jahres vornehmen, zwölf ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden kurz geschult, um den Postschalter rund um die Öffnungszeiten von 7 bis 20 Uhr montags bis samstags besetzen zu können.
Am 1. Dezember tritt eine zusätzliche Mitarbeiterin, die zuvor in einer anderen Postfiliale gearbeitet hat, ihren Dienst bei Edeka Adler an. Was schön ist, aber zusätzliche Personalkosten mit sich bringt.
Über den neuen Service, der von Edeka-Mitarbeiter Lukas Jensen geleitet wird, sagt die Inhaberin: „Wir treten in große Fußstapfen“. Schließlich hatten Sigrid und Andreas Weinert jahrelange Erfahrung mit ihrer Post- und Postbank-Filiale am Hansering.
Es gibt aber schon jetzt viel Positives aus dem Edeka-Markt zu berichten: „Wir bekommen etwas zurück, die Kunden freuen sich sehr über die neue Postfiliale.“ Und Marktleiterin Marleen Jäger hat festgestellt: „Bei der Post sind unsere Kunden deutlich geduldiger als an der Supermarkt-Kasse.“