Senioren fahren
zur Demo in Berlin
Rentner protestieren am 6. November gegen Altersarmut.

Lübeck. Der Seniorenbeirat Lübeck und der Seniorenbeirat Stockelsdorf rufen zu einer Demonstration auf. Während viele Bürgerinnen und Bürger bereits bis zu 3000 Euro Inflationsausgleich erhalten hätten – auch Beamte profitierten – seien die normalen Rentner bisher außen vor geblieben, beklagen auch Götz Gebert und Bruno Böhm vom Seniorenbeirat Lübeck. Dagegen wollen die Senioren jetzt mobil machen.

Am 6. November findet vor dem Brandenburger Tor in Berlin eine große Kundgebung statt, bei der die Senioren für ihre Gleichbehandlung demonstrieren wollen. Vorab wurden per Online-Petition und auf Listen Unterschriften gesammelt. Seit Juli 2023 sind mittlerweile mehr als 250.000 Unterstützer zusammengekommen. Teile der Online- und Papierlisten sollen symbolisch bei der anstehenden Demonstration übergeben werden. An wen, ist noch nicht klar. Viele Politiker seien eingeladen worden, doch noch sei ungewiss, wer kommen werde, sagt Gebert und betont: „Wir werden nicht aufgeben, bis unsere Stimmen Gehör finden.“

Ein Bündnis aus den beiden Seniorenbeiräten und weiteren Unterstützern, wie die Arbeiterwohlfahrt (Awo), der Sozialverband sowie zahlreiche Gewerkschaften, hat die Petition ins Leben gerufen und die Demonstration in Berlin organisiert.

Rentner und Senioren, die mitfahren möchten, können sich telefonisch unter 0451/ 494036 oder per E-Mail unter seniorenbeirat@stockelsdorf.de bei Jürgen Fischer vom Seniorenbeitrag Stockelsdorf anmelden. Die Kosten für die Fahrt betragen 30 Euro. Es werden laut Veranstaltern mehrere hundert Seniorinnen und Senioren aus der Region sowie Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern erwartet.

Die Demonstration in Berlin ist ein großer Schritt nach vielen kleinen, die das Bündnis bereits gewagt hat. Als erste Aktion fand eine kleine Demo am 5. April in Stockelsdorf statt. Dann kam als nächster Schritt eine Sitzung in Stockelsdorf, bei der die Senioren die Möglichkeit hatten, mit den Politikern über den Inflationsausgleich zu diskutieren.

Weitere Aktionen folgten, und am 15. Juni dieses Jahres rief das Bündnis zu einer großen Protestaktion in Kiel auf. Schon damals waren rund 200.000 Unterschriften gesammelt. Jetzt wollen die Senioren zu größeren Zielen aufbrechen: Berlin ist dabei der Auftakt. mbr
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