Das neue Angebot stemmen die Stadtwerke Lübeck mobil, ohne mehr Kilometer als bisher zu fahren. Vor allem dort, wo viele Menschen unterwegs sind, wird die Taktung verbessert. Im Gegenzug wurden an anderer Stelle Doppelverkehre oder Überangebote abgebaut. „Wir werden an 500 Haltestellen die Liniennummern ändern und 6000 Einschieber austauschen“, sagt Andreas Ortz, Geschäftsführer der Stadtwerke mobil.
Seit 2021 arbeiten Stadt und Stadtwerke mobil sukzessive an der Verbesserung des Angebots. Laut Michael Stödter, Verkehrswendebeauftrager der Hansestadt Lübeck, sei die Zahl der Fahrgäste seit Einführung des Lübeck-Taktes auf der Linie 5 um zehn Prozent gestiegen. 25 Prozent mehr Fahrgäste sind es jetzt sogar am Abend durch die Einführung der Sternfahrt alle 30 Minuten. Bei diesen Zahlen hat die Stadt Corona-Effekte herausgerechnet.
Genau bei dieser Sternfahrt setzt eine Änderung an. Die Busse starten ab Dezember zwei Minuten später am Zob, um den Umstieg aus dem Regionalexpress 80 zu verbessern. „Die Fahrgäste müssen sich dann nicht mehr so abhetzen“, sagt Michael Stödter. Grundsätzlich soll der neue Fahrplan den Umstieg vom Bus zur Bahn und umgekehrt verbessern.
Der Lübeck-Takt gilt ab 15. Dezember auch auf der Ratzeburger Allee, der Travemünder Allee, der Kronsforder Allee, der Schwartauer Allee, dem Mönkhofer Weg und der Ziegelstraße (montags bis freitags tagsüber). Verbesserungen gibt es auch in anderen Bereichen: So wird das Angebot auf der Schönböckener Straße und im Hudekamp fast verdoppelt. Das Gewerbegebiet Genin wird künftig von der Linie 7 bedient und nicht mehr von der 15. Der Bornkamp wird alle halbe Stunde von der Linie 8 angesteuert, die dann über UKSH und Ratzeburger Allee in die Stadt fährt. Vorwerk und Marli sollen annähernd einen 15-Minuten-Takt erhalten.
Auch die Verbindung von der Lübecker Innenstadt nach Travemünde wird überarbeitet. Dort fahren künftig die Schnellbuslinien 30, 40 und 50. Die 30 wird etwas schneller unterwegs sein als bisher, die 40 etwas langsamer. Die 50 hat einen leicht anderen Linienweg. Sie fährt auch über Ivendorf und Roter Hahn. Die 30 ermöglicht künftig unter der Woche eine umsteigefreie Verbindung von Travemünde zum Hochschul-Campus. Der Rote Hahn bekommt einen Zehn-/20-Minuten-Takt.
„Die wesentlichen Anregungen der Fahrgäste konnten abgearbeitet werden“, sagt Michael Stödter. Allerdings sei das System nun ausgereizt, weitere Verbesserungen mit Bordmitteln nicht mehr machbar. Da setzt der neue Regionale Nahverkehrsplan 2024-2028 an, der jetzt grünes Licht vom Bauausschuss bekommen hat. Er sieht eine Überarbeitung des Liniennetzes sowie eine Ausweitung des Angebotes um elf Prozent vor.
Auch in Zeiten von Smartphones und Apps gibt es das klassische Fahrplanbuch übrigens weiterhin. Es ist ab kommendem Montag in den Stadtwerke-mobil-Vorverkaufsstellen zu haben. Informationen zum neuen Fahrplan sind zudem auf der Internetseite der Stadtwerke unter www.swhl.de/mobil/ zu bekommen.