Im April stellte Bürgermeister Jan Lindenau persönlich die neuen Pächter vor: Katharina Boye und Holger Schubert vom Kaffeehaus und Jan-Hinrich Gottwald von „Soulmates“. Unter dem Namen „Café Union“ sollte im Spätsommer Eröffnung sein. Doch daraus wurde nichts.
Zum Hansekulturfestival (HKF) im Juni hatten die neuen Betreiber von einem provisorischen Tresen aus Getränke und kleine Speisen verkauft. Das ließ hoffen, dass die Sanierungsarbeiten vorangingen und bald mit einer Eröffnung zu rechnen sei.
„Wir wollten nach dem HKF weitermachen“, sagt Jan-Hinrich Gottwald, der nicht nur an der Fleischhauerstraße sein Eis verkauft, sondern vor allem Ingenieur ist. Doch dann habe man gesehen, dass doch mehr gemacht werden musste als gedacht. Aktuell sind die Fenster abgehängt, was im Innern passiert, ist für Passanten nicht zu sehen.
Die Räume befinden sich im Rohbau. Der alte Estrich musste herausgebrochen werden. Gerade erst wurde ein neuer verlegt. Weiter geht‘s mit Heizungseinbau, dem Bau von Kühlkammer und Tiefkühlraum. Auch die Sanitäranlagen – Hauptstreitpunkt zwischen Stadt und Niederegger – werden nun komplett erneuert. „Wir haben jetzt auch höhere Investitionen als gedacht“, räumt Gottwald ein.
Parallel zu den Rohbauarbeiten und zum Innenausbau würden bereits die Möbel für das „Café Union“ gebaut: „Eine Lübecker Tischlerin fertigt sie an.“ Bei allen Hindernissen, die solch eine Baustelle mit sich bringe, sei die Stadt sehr hilfreich und stets ansprechbar.
Dennoch: Eine Aussage darüber, wann die Eröffnung sein könnte, lässt sich Gottwald nicht entlocken. „Ich arbeite Sachen nach und nach ab“, sagt der Mann, der vor etlichen Jahren auch die Fähranleger in Travemünde gebaut hat. Also werden sich die Lübecker noch ein Weilchen gedulden müssen, bis sie ihr neues Café am Markt besuchen können.