Als Symbol für den offiziellen Start versammelten sich am Mittwoch die beteiligten Vertreter der Stiftungen, um einen jungen Pflaumenbaum zu pflanzen. Auch ein paar kleine Gäste der nahe gelegenen Kindertagesstätte in der Kerckringstraße durften beim Einpflanzen helfen. Danach folgte ein Rundgang über das etwa einen Hektar große Gelände an der Autobahnzufahrt zur A1. Über noch provisorisch gebaute Gehwege und hügeligen Boden ging es durch die Naturlandschaft. Beim Rundgang zeigten sich einige der Bewohner – zum Beispiel Erdkröten. Von der Geräuschkulisse der nahe gelegenen Autobahn ließen sie sich nicht beeindrucken.
Die Idee hinter dem Naturerlebnisraum ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Natur in der Nachbarschaft entdeckt werden kann. Es soll eine Grünfläche entstehen, in der sich sowohl einheimische Pflanzen und Tiere als auch Menschen wohlfühlen können. „Er dient vor allem als Platz, der für alle zugänglich ist“, sagt Ingrid Bauer vom Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt Lübeck. Vor allem junge Familien mit Kindern soll der geplante Erlebnisraum einladen. Kleine Entdecker sollen freies Spielen erlernen und ihre Kreativität ausleben. Auch Schulklassen und Kindergärten sollen in Zukunft die Möglichkeit bekommen, Ausflüge in das Naturerlebnis zu planen.
„Es gibt hier jetzt schon sehr viele Dinge zu entdecken“, äußerte sich Anje Hay vom Verein Hanse-Obst. „Das ist ein Projekt, das wir fördern möchten“, erklärt sie. Nachdem das Gelände mit ehrenamtlicher Unterstützung zugänglich gemacht wurde, sollen nun die ersten Wege durch die Anlage entstehen. Außerdem geplant sind ein offener Pavillon zum Sitzen und Verweilen sowie Bereiche für heimische Tierarten. Die offizielle Eröffnung des Naturerlebnisraumes soll nach Angaben der Organisatoren ungefähr Mitte 2025 stattfinden. Zurzeit ist bereits ein monatliches Treffen an jedem ersten Samstag des Monats für alle ehrenamtlichen Helfer geplant. Interessenten können sich unter der Rufnummer 0157/ 58 08 90 84 melden.
Zu tun ist noch eine ganze Menge, denn bislang ist das Gelände noch nicht richtig erschlossen. Die Natur aber hat sich in den vergangenen Jahren ordentlich ausgetobt: Von der ehemaligen Kleingartenanlage sind Brombeeren und Weinreben übrig geblieben. Bereits neu angelegt wurden eine Wildbienen-Ecke sowie eine Burg für Eidechsen und Kröten. „Wir haben hier im Stadtteil sonst wenig Möglichkeiten, die Natur zu genießen“, sagt Doris Gressing von der Initiative Brolingplatz. „Uns fehlen hier Wakenitz oder Stadtpark.“ Das soll sich nun ändern. Mit einer grünen Oase direkt an der Autobahnabfahrt.