Geplant ist, die stadteinwärts fahrenden Linien vom Gustav-Radbruch-Platz über Falkenstraße, Krähenstraße und Wahmstraße in die Altstadt zu führen. Die Haltestellen Große Burgstraße, Breite Straße, Stadttheater und Schüsselbuden beziehungsweise Beckergrube und Untertrave können nicht angefahren werden.
Fahrgäste, die aus der nördlichen Altstadt zum Zob/ Hauptbahnhof wollen, müssen entweder zu den Haltestellen Kohlmarkt, Gustav-Radbruch-Platz oder An der Falkenwiese in Höhe der Klughafenbrücke laufen oder mit den stadtauswärts auf der Königstraße verkehrenden Bussen zum Gustav-Radbruch-Platz fahren und dort in Richtung Zob/Hauptbahnhof umsteigen.
Fahrgäste aus dem nördlichen und östlichen Stadtgebiet müssen von den Haltestellen Gustav-Radbruch-Platz, An der Falkenwiese, Krähenstraße oder Kohlmarkt in die nördliche Altstadt laufen, oder sie können am Kohlmarkt in die über die Königstraße fahrenden Buslinien umsteigen.
Die Bauverwaltung und die Stadtwerke Lübeck Mobil haben nach einem vorübergehenden ÖPNV-Angebot für diese Fahrgäste gesucht. Anregungen aus der Politik, nicht nur Radfahrende, sondern auch Busse über die Fischergrube und Kupferschmiedestraße umzuleiten, wurden verworfen.
Im Januar testeten Stadtwerke Lübeck Mobil, Polizei und Straßenverkehrsbehörde diese Variante mit einem Gelenkbus. Grundsätzlich passen Busse hier durch, aber die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) sanieren gerade die Abwasserkanäle in der Fischergrube. Und die EBL befürchten, dass der Schwerlastverkehr Anschlussleitungen von den Kanälen zu den Häusern beschädigen könnte.
Verwaltung und Verkehrsunternehmen haben sich für einen Shuttle-Verkehr zwischen Gustav-Radbruch-Platz und Breite Straße entschieden, der durch Taxi-Unternehmen gefahren werden soll. Die Stadt muss die voraussichtlichen Kosten von 350.000 Euro übernehmen. Der Shuttle soll nur zwischen 8 und 20 Uhr angeboten werden. Vor 8 Uhr befürchten Verwaltung und Unternehmen einen Ansturm von Schülern, der durch ein Großraumtaxi nicht abgedeckt werden könne. Nach 20 Uhr stehe täglich ein Lümo zur Verfügung. Weitere Einschränkung: Großraumtaxen können Rollstühle nicht transportieren.
Kurios: Die Großraumtaxen fahren mit Fahrgästen vom Radbruch-Platz zum Koberg, pendeln aber leer zurück. Nur mit Leerfahrten könnte der Zehnminuten-Takt eingehalten werden, sagt Verkehrswendeplaner Michael Stödter. Außerdem könnten die Fahrgäste in Richtung Radbruch-Platz ja mit Bussen fahren.
Olivia Kempke vom Lübeck Management appelliert an die Verkehrsplaner, die westliche Altstadt für Menschen, die vom Zob/Hauptbahnhof in Richtung Untertrave und Beckergrube wollen, nicht für zwei Jahre abzuhängen. Die Bauverwaltung prüft eine Umleitung der Regionalbuslinie 500, die vom Kreis Ostholstein beauftragt ist. Die Linie könnte über Holstentorplatz, An der Untertrave, Drehbrücke und Marienbrücke fahren und dabei die Haltestellen Untertrave und Beckergrube bedienen. Dazu würden Abstimmungen mit dem Kreis Ostholstein stattfinden.