Um Frauen bessere berufliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bieten, veranstalteten das Jobcenter und die Agentur für Arbeit Lübeck am 18. Juni einen Job-Talk im Rahmen der Messe MARZIPAN (Mit Alleinerziehenden richtig zur Integration – Potenzial für den Arbeitsmarkt nutzen).
Der Job-Talk ermöglichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich im direkten Kontakt mit potentiellen Arbeitgebern auszutauschen. Diese Gespräche gaben die Gelegenheit, gegenseitiges Interesse an einer Zusammenarbeit auszuloten. Um die Teilnehmerinnen auf diese Situation vorzubereiten, wurden sie im Vorfeld gemeinsam von einem Bildungsträger gecoacht.
Eröffnet wurde die Messe von Senatorin für Wirtschaft und Soziales, Pia Steinrücke: „Ich freue mich sehr, dass die Messe im Lübecker Rathaus stattfindet. Sie bietet die Möglichkeit, Alleinerziehende und Unternehmen zusammenzubringen, sie fördert die Integration in Arbeit und bietet Beratung und Unterstützung. Damit stellt sie einen wesentlichen Baustein dar für die Integration, Teilhabe und für die Reduzierung von Armutsrisiken.“Die Messe bot vielfältige Möglichkeiten zur Information, Vernetzung und beruflicher Orientierung. An zahlreichen Ständen waren Experten vor Ort, um Fragen zu beantworten. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich mit Personalverantwortlichen austauschen. Arbeitsagentur und Jobcenter standen mit Rat und Hilfe zur Teilzeitausbildung, Kindertagesbetreuung, Angeboten von Bildung und Teilhabe und den Wiedereinstieg in das Berufsleben zur Verfügung. JOB to GO vom gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter präsentierte vor Ort aktuelle Arbeitsstellen in der Region.
Im Rahmen des Job-Turbos möchte die Bundesregierung Geflüchtete schneller in Arbeit bringen. Deshalb lag in diesem Jahr ein besonderer Fokus der Messe auf der Integration von geflüchteten Menschen. Die erste Stunde nach der Eröffnung war speziell für diesen Personenkreis reserviert. Sprachlotsinnen und Sprachlotsen standen für Übersetzungen bereit. Geflüchtete wie Polina Stryzhevska und Daria Skyba, die aufgrund des Krieges die Ukraine verlassen mussten, berichteten aus erster Hand von ihren Erfahrungen. Heute sind sie Teil des Kollegiums im Jobcenter und der Arbeitsagentur.Markus Dusch und Christian Saar, die Leiter der Arbeitsagentur und des Jobcenters Lübeck, betonen: „Unsere neuen Kolleginnen verstehen durch ihren kulturellen und persönlichen Hintergrund die Herausforderungen, mit denen Geflüchtete konfrontiert sind, sehr gut. Geflüchtete Menschen bringen viele Talente und Fähigkeiten mit, die sie gerne einbringen möchten, um sich in Deutschland eine Existenz aufzubauen. Es ist wichtig, dass Unternehmen ihnen eine Chance geben. Sollten Qualifikationen oder Erfahrungen fehlen, stehen Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützend zur Seite. Es stehen hier die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung, wie sie bei allen Arbeitslosen und Arbeitsuchenden genutzt werden können. Neben Eingliederungszuschüssen, Arbeitserprobungen und Qualifizierungen während der Beschäftigung bieten wir auch Berufssprachkurse an. Fragen rund um die Personalgewinnung und -qualifizierung beantwortet der Arbeitgeber-Service unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 20.“
Auch die Bundestagsabgeordneten Bruno Hönel (Bündnis 90/Die Grünen) und Tim Klüssendorf (SPD) waren anwesend. Bei einem Rundgang über die Messe und in Gesprächen mit Besuchenden sowie Ausstellenden informierten beide Politiker sich über die Herausforderungen und Bedürfnisse, mit denen Frauen auf Arbeitssuche konfrontiert sind.
Bruno Hönel fand, dass auf der Messe gut zu erkennen war, wie die Integration von Arbeitskräften erfolgreich gelingen kann: „Hier ziehen alle an einem Strang – vom Jobcenter über die Arbeitsagentur bis hin zu Arbeitgebern. Viele der ukrainischen Geflüchteten sind alleinerziehend. Es ist wichtig, dass die regionale Netzwerkarbeit genau dort ansetzt und Hilfen anbietet.“
„Die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten in Lübeck ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Geflüchtete bringen vielfältige Fähigkeiten und Perspektiven mit, die unseren Arbeitsmarkt bereichern und unsere Wirtschaft stärken können. Indem wir ihnen mit dem Job-Turbo schnelleren Zugang zu Beschäftigung ermöglichen, begegnen wir dem Fachkräftemangel in vielen Branchen und sichern somit die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, ergänzte Tim Klüssendorf.