„Geplant war eine sogenannte Teilinbetriebnahme für unsere Schulen und Vereine im Februar“, teilt Werkleiter Björn Hoppe mit, „das haben wir nicht geschafft. Ursächlich wurden wir von November bis Januar nahezu komplett vom unüblichen Winter in Norddeutschland überrascht und die Baustelle regelrecht lahmgelegt.“ Daran habe auch die zusätzliche Baubeheizung nichts ändern können. „Man konnte einfach nicht auf dem Dach oder an der Fassade arbeiten“, sagt Hoppe. „Und auch die Fliesen oder der Estrich lassen sich bei unter null Grad nicht legen.“ Die Zeitpuffer seien schnell aufgebraucht gewesen. Und bei „so einer kurzen Gesamtbauzeit und für so eine große Baumaßnahme habe man wohl doch etwas zu sportlich geplant“, räumt der Direktor der Lübecker Schwimmbäder ein.
Trotzdem sei man „sehr gut vorangekommen“, sagt Hoppe. „Das neue Edelstahlbecken ist bereits im 50-Meter-Becken verbaut, große Teile der Technikausstattung sind komplett fertiggestellt, die Baugrube für den Kursbeckenanbau ist ausgehoben, und auch an den anderen Gewerken wurde in den vergangenen 13 Monaten eifrigst gearbeitet.“Dennoch möchte Hoppe keinen neuen Termin nennen. „Aktuell sind wir etwa zwei bis drei Monate im zeitlichen Verzug, und bei derzeitig nicht verlässlichem Wetter ist an ein Aufholen leider nicht zu denken. Es wäre unseriös, jetzt bereits ein neues Datum rauszugeben“, betont er. „Um nicht für Verwirrung zu sorgen“, würden die Schwimmer und Schwimmerinnen erst dann informiert, „wenn es wirklich absehbar ist“.
Sowohl die Schulen als auch die Vereine nutzen deshalb weiterhin die bereits abgestimmten und festgelegten Bahnen und Zeiten in Kücknitz und in der Schmiedestraße. Auch die bereits bekannten Zeiten für die Öffentlichkeit bleiben in den frühen Morgenstunden und an den Wochenenden, wie auch in den Osterferien bestehen. Die Badegäste aus der Öffentlichkeit und die Vereine mussten sich Anfang 2023 neu sortieren und mit neuen Standorten und Öffnungszeitenarrangieren.Martin Lenz, Vorsitzender des Kreisschwimmverbandes Lübeck (KSV), trägt die Verzögerung mit Fassung: „Wir haben uns mit der Situation arrangiert, und ich persönlich habe auch nicht damit gerechnet, dass die Sanierung im Frühjahr abgeschlossen ist.“ Trotzdem sei es ausgesprochen wichtig, „dass wir möglichst bald wieder Flächen, Trainingsmöglichkeiten und auch Wettkämpfe in Lübeck haben“, betont er.
Die Lübecker Schwimmbäder sind trotz der Sanierung des Schwimmbades in der Ziegelstraße mit den Besucherzahlen in den anderen Bädern zufrieden. Das teilte Werkleiter Björn Hoppe zuletzt im Schul- und Sportausschuss mit. 2023 seien 26 3000 Badegäste gekommen. 50 Prozent kamen aus der Öffentlichkeit, 27 Prozent aus dem Bereich der Schulen und 23 Prozent aus dem Vereinssport. Mit den Arbeiten im Sportbad St. Lorenz sei zwar das größte Schwimmbad in Lübeck weggefallen. Der Rückgang der Gästezahlen schlug aber nur mit 80 000 zu Buche, so Hoppe.