„Wir werden auf jeden Fall verkaufen“, sagt die Sprecherin, „und im Laufe des Jahrs 2024 auf den Markt gehen.“ Aus Sicht der Frankfurter Währungshüter dauert der Leerstand noch gar nicht so lange an. „Die Filiale wurde erst Ende Februar 2023 geschlossen“, erklärt die Sprecherin. Allerdings wurde der Geschäftsbetrieb mit Privatkunden schon Ende März 2015 eingestellt.
Der große Tresor werde nicht ausgebaut, sagt die Bundesbank-Sprecherin. Die 750 Quadratmeter große Fläche wäre aus Sicht des städtischen Gebäudemanagements (GMHL) als Depot für die Völkerkundesammlung geeignet. Das geht aus einer baufachlichen Einschätzung aus dem Herbst 2022 hervor.
Allerdings konnten die städtischen Baufachleute die beiden Gebäude lediglich 2019 kurz besichtigen – wegen der hohen Sicherheitsanforderungen der Bundesbank. Zu jeder Besichtigung müssten Bundesbank-Mitarbeitende aus Frankfurt anreisen.
Die Bürgerschaftsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP hat den Erwerb der Gebäude durch die Hansestadt auf Eis gelegt. 3,6 Millionen Euro, die für den Kauf reserviert sind, sind im 2024er-Haushalt mit einem Sperrvermerk versehen. Die politische Mehrheit will sicherstellen, dass Land und Musikhochschule zum Zuge kommen, falls sie die Gebäude kaufen wollen. Alle Arbeiten an dem Projekt „Bundesbank als Verwaltungsstandort“ seien ruhend gestellt worden.5600 Quadratmeter zusätzliche Räume braucht die Musikhochschule. Allein an studentischen Unterrichtsräumen fehlen 2210 Quadratmeter, sagt MHL-Kanzler Andreas Nabor: „Selbstverständlich sind wir auch 2024 der Deckung unseres enormen Flächenbedarfs verpflichtet und froh über jede Bewegung in dieser Hinsicht.“
Sollten Land und Musikhochschule tatsächlich die beiden Bankgebäude erwerben können,werden die im Stadthaushalt reservierten 3,6 Millionen Euro der Grundstücksgesellschaft „Trave“ zur Verfügung gestellt. Das hat die Bürgerschaftsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP beschlossen: „Der Betrag soll das Eigenkapital erhöhen, um zusätzlichen Wohnraum in Lübeck zu schaffen.“