Malente fordert 50er-Tempolimit für Rövkampallee
Gemeindevertreter sind verärgert über Anhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung

Die Anhebung des Tempolimits auf der L174 im Bereich der Landesfinanzschule auf 70 km/h stößt in der Gemeinde Malente auf große Kritik.Foto: Dirk Schneider
Malente. Die Verkehrszeichen sind bereits ausgetauscht. Die Schilder zeigen jetzt statt einer schwarzen „50“ eine „70“ im roten Kreis. Auf der Landesstraße 174 zwischen Bad Malente-Gremsmühlen und Eutin-Sielbeck gilt jetzt durchgängig eine Geschwindigkeitsbeschränkung. Die Malenter Gemeindevertreter kritisieren diese Veränderung und fordern einstimmig, das Tempolimit von 50 km/h wieder einzuführen und auf die ganze Rövkampallee auszuweiten.

Angestoßen wurde die Diskussion im Bauausschuss durch einen Antrag der Fraktion „für Malente“. Die Kommunalpolitiker fordern darin Aufklärung darüber, wie die Verkehrsaufsicht des Kreises Ostholstein und die zuständige Polizeiinspektion die Entscheidung für die Anhebung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit begründen. Zudem sprechen sie sich für die sofortige Wiedereinführung der alten Regelung aus.

Neue
Gefahreneinschätzung

Die Frage, wie Kreis und Polizei zu der neuen Gefahreneinschätzung gekommen seien, konnte die Verwaltung nicht beantworten. Weder Verwaltung noch Dorfvorstand seien bei der Begehung dabei gewesen. „Diese Entscheidung ist uns unerklärlich“, erklärte Malentes Ordnungsamtsleiter Tobias Fritz. „Wir wissen nicht, wie diese Situation zu Stande gekommen ist.“

Hauptkritikpunkt der Gemeindevertreter: Die Einmündung Rövkampallee/Waldstraße stelle ohnehin schon einen verkehrsgefährdenden Abschnitt dar. Denn die Abbiegung nach Krummsee liege im Scheitelpunkt einer langgezogenen Kurve. Auf der anderen Straßenseite befinden sich drei Ausfahrten der Landesfinanzschule sowie der kombinierte Geh- und Radweg.

Die Folge: Spaziergänger, Wanderer und Radfahrende, die nach Krummsee, Bruhnskoppel und weiter wollen, müssen die Straße in diesem Bereich mit „eingeschränkter Sichtweite und enger Doppelkurve“ die Rövkampallee überqueren. „Die Anhebung der Geschwindigkeit auf 70 km/h verschärft diese Gefährdung erheblich und steht in keinem Verhältnis zu den örtlichen Gegebenheiten“, betonen die Für-Malente-Vertreter Dagmar Nöh-Schüren und Elke Wilkens.

Uwe Potz (CDU) plädiert dafür, den Antrag zu erweitern. Angesichts der aktuellen Verkehrsverhältnisse und mit Blick auf die entstehenden Hotels entlang der Strecke sei es sinnvoll, das Tempolimit für die Rövkampallee in ganzer Länge von der Landesfinanzschule bis zum Ortseingang Sielbeck auf von 50 Kilometern pro Stunde zu verschärfen. Und „angesichts der touristischen Situation, auf die wir zusteuern“, sei die SPD-Fraktion auf dem gleichen Trip, sagt der Ausschussvorsitzende Jürgen Redepenning (SPD). und dis
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