Hintergrund dieser forstwirtschaftlichen Maßnahme ist das Eschentriebsterben. Ein Großteil der Bäume ist massiv von Pilzen befallen und infolge dieser Krankheit instabil geworden. Aufgrund „der unmittelbaren Gefahr reihenweise umstürzender Bäume“, die durch die Untere Forstbehörde des Kreises Ostholstein und die Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein geprüft und festgestellt wurde, muss der betroffene Teil des Herbergsgeländes fast vollständig gerodet werden. „Ein Weiterbestand sei weder ökologisch noch sicherheitstechnisch vertretbar“, heißt es in einer Pressemitteilung des Jugendherbergswerks.
Die betroffene 1,1 Hektar große Waldfläche wurde vor mehreren Monaten vorsorglich abgesperrt. Sie gehört zum weitläufigen Areal der Jugendherberge Bad Malente und wird normalerweise von deren Gästen genutzt. Dazu gehören Schulklassen, die unter pädagogischer Anleitung den Wald erkunden und Überlebensstrategien in der Wildnis erlernen. Programme wie diese werden bereits an anderer Stelle durchgeführt.
„Durch die Maßnahme wollen wir sicherstellen, dass unsere Gäste sich weiterhin stets sicher auf dem Gelände der Jugendherberge Bad Malente bewegen können und wir weitere Schäden der Umgebung verhindern“, sagt Stefan Wehrheim, Geschäftsführer des Landesverbands Nordmark im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).
Um den geplanten Waldumbau möglichst naturnah und schonend umzusetzen, finden die Arbeiten in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden statt. Dabei achte man insbesondere auf den Schutz von Lebensstätten geschützter Arten und Biotopen, betont Wehrheim. Zudem versuche man einige markante, den Bereich besonders prägende Bäume wie zum Beispiel ein paar kräftige Eichen zu erhalten.
„Ebenso ist Ziel der Maßnahme, den Boden für eine langfristige und nachhaltige Wiederaufforstung vorzubereiten. Bei all dem halten wir uns streng an den Landesforstplan für Schleswig-Holstein“, sagt Wehrheim. Die eigentlichen Fällarbeiten sollen innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden.
Im Vordergrund steht die rasche Wiederherstellung eines Waldes auf der geräumten Fläche durch die Forstbetriebsgemeinschaft Ostholstein. Unterstützt von der Landwirtschaftskammer sollen dabei ausschließlich heimische Baumarten gepflanzt werden, die dem sensiblen Standort angepasst sind. Auf der Liste stehen Bergahorn, Stieleiche, Bergulme, Kirsche, Hainbuche, Rotbuche und Winterlinde.
Die neue Bepflanzung wird von den Forstbehörden fachlich begleitet, sodass der naturnahe Charakter der Halbinsel langfristig gesichert bleibt. Angestrebt ist ein natürlicher Waldumbau, der spätestens im März 2027 beginnen soll.
„Zunächst wird sich zwar das Gesamtbild der Halbinsel durch die notwendige Maßnahme verändern“, erklärt Jürgen Fränzer. Der Leiter Gebäudemanagement des DJH-Landesverbands ist mit der Planung betraut. „Doch durch die Wiederaufforstung stellen wir sicher, dass die Natur sich wieder erholen kann und die Halbinsel langfristig wieder eine grüne Oase sein wird.“