Kultur-Bahnhof Eutin:Hier passiert wieder was
Sozialer Treffpunkt geplant – Mitglieder des Kunstkreises reinigen Gebäude – Renovierung noch 2025 geplant

Arbeitseinsatz im zukünftigen Kultur-Bahnhof: Mitglieder des Kunstkreises - und auch deren Partner - haben sich zum gemeinsamen Putzen getroffen. Vorn rechts Vorsitzende Andrea Stehr. Die ersten Ausstellungsstücke sind auch schon da.Fotos: Ulrike Benthien
Eutin. Feudel, Eimer, Putztücher, Fensterabzieher, Staubsauger. Sie haben alles mitgebracht, um das Eutiner Bahnhofsgebäude zu reinigen. „Man soll sehen, dass sich hier etwas tut“, sagt Andrea Stehr. Sie ist Vorsitzende vom Eutiner Kreis der Künste und gehört mit zu denjenigen, die die leer stehenden Räume zum Kultur-Bahnhof, einem kulturellen und sozialen Treffpunkt, machen wollen. Stehr ist beglückt darüber, wie viele Frauen und Männer zum ersten Putz-Treffen erschienen sind. Ständig kommt jemand zur Begrüßung, fragt, wo er anpacken soll. Einige sind dabei, die Fenster zu reinigen, andere saugen den Teppichboden und Spinnweben von der Wand, wieder andere schrubben in den Sanitärräumen.

„Wir haben als Kunstkreis von der Stadt die Genehmigung, eine erste Ausstellung zu machen und das Thema Reise gewählt“, sagt Andrea Stehr. Sie hat einige ihrer Ton-Figuren und mit bunten Blüten beklebte Lampenschirme mitgebracht. Andere Künstler haben großformatige Bilder beigesteuert. Damit sind jetzt die Fenster dekoriert.

Eine Renovierung des rechten Bahnhofsteils (50 Quadratmeter Hauptraum, 60 Quadratmeter Wintergarten, ein 30 Quadratmeter großes Büro, Küche) ist erforderlich. Dafür habe der Eutiner Mäzen Kay Cornils Geld zugesagt, berichtet Andrea Stehr. „Wir wünschen uns zum Beispiel einen betanzbaren Boden.“ Zurzeit sind die Räume überwiegend mit Teppichbelag versehen.

Zum Orga-Team, das den Bahnhof als Kultur-Bahnhof erwecken will, gehören neben Andrea Stehr auch Ulrike Plötz (Urban Sketchers Eutin), Angelika Neumann (Open Dance Experience), Heidemarie Kunze (Sozialverband Eutin) und der Eutiner Michael Kasch. Er ist als Mitarbeiter der Verwaltung zugleich Ansprechpartner für die Ehrenamtler.

Vereine und Institutionen sollen den Kultur-Bahnhof kostenfrei für ihre Aktivitäten nutzen können. „Wir haben zehn feste Zusagen und etliche interessierte Nutzer“, sagt die Kunstkreis-Vorsitzende. Gemeinsam müssen sie die monatlichen Nebenkosten von geschätzt rund 900 Euro einspielen, was Stehr für leistbar hält.

Ein Trägerverein für den Kultur-Bahnhof soll im September gegründet werden. „Die Satzung ist ausgearbeitet, Gründungsmitglieder stehen bereit“, sagt Andrea Stehr. Der Nutzungsvertrag mit der Stadt werde derzeit ausgearbeitet. „Wir hoffen, dass zum Ende des Jahres renoviert ist und wir dann durchstarten können“, sagt Stehr. und BEn

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