Die Fraktion hatte Mängel bei der Barrierefreiheit im Ostseebad festgestellt. Daraufhin setzten sich die Grünen für einen entsprechenden Bürgerschaftsbeschluss ein, der eine Mehrheit bekam.
Die Stadtverwaltung hat den Politikern nun einen Bericht vorgelegt, der darlegt, was seitdem passiert ist. Als Seeheilbad verfolge Travemünde seit jeher das Ziel einer barrierefreien Bauausführung, heißt es darin. Dennoch sei es ratsam, die vorhandenen Einrichtungen regelmäßig auf eine optimale Barrierefreiheit zu überprüfen. „Der Bürgerschaftsbeschluss liefert hierzu den aktuellen Anlass.“
Im März hat der Kurbetrieb zu einem Workshop unter anderem mit Vertretern der DLRG, der Strandkorbvermietungen, des Behindertenbeirates, der Travemünder Wirtschaftsgemeinschaft, des Ortsrates und der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH eingeladen. Zahlreiche Maßnahmen wurden erörtert, unter anderem barrierefreie Strandkörbe, Duschen und Strandzugänge bis an die Wasserkante. Zudem gab es das Anliegen, verstärkt Behindertenparkplätze auszuweisen. Es soll darüber hinaus mehr Informationen für Menschen mit Einschränkungen geben.
Einige Maßnahmen könnten noch 2025 umgesetzt werden, heißt es im Bericht. „So können die ersten Strandzugänge, die bis ans Wasser führen, in diesem Jahr auf dem Priwall und der Stadtseite realisiert werden.“ Zwei Vermieter hätten bereits barrierefreie Strandkörbe angeschafft, sagte Kurdirektor Uwe Kirchhoff im Ausschuss. 5000 Euro kosten die pro Stück. Im Wirtschaftsplan des Kurbetriebs sind für das kommende Jahr 150.000 Euro für die Barrierefreiheit reserviert. „Das Thema ist uns allen wichtig“, sagte Uwe Kirchhoff. „Der Weg ist das Ziel. Wir werden nie fertig sein.“
Grünen-Politiker Helmut Müller-Lornsen, der mit seinen Fraktionskollegen den Stein ins Rollen gebracht hatte, ist zufrieden. „Die 150.000 Euro finde ich großartig und einen Schritt in die richtige Richtung.“ Bei Kleinigkeiten wie der Absenkung von Bordsteinen und der Verbesserung von Ausschilderungen hofft er auf mehr Tempo. „Da ist noch nicht so viel passiert.“