NDR dreht Nord-Story über den Lindenteller
Eine 45-Minuten-Reportage des Senders schildert die Gefahrensituation des Kreisverkehrs am Lindenplatz

Lübeck. Autos und Radfahrer sind im Kreisverkehr am Lindenteller unterwegs, es gibt Überholmanöver, immer wieder hupen Autofahrer, Radfahrer fluchen. Brenzlige Situationen seien Alltag, berichten Verkehrsteilnehmer in der Nord-Story des NDR, die am 23. Juni ausgestrahlt wird. Die Autoren der 45-minütigen Reportage suchen nach Gründen für die Gefahren und beleuchten den Platz aus verschiedenen Blickwinkeln.Im Vorfeld hatte der NDR schon berichtet, dass gleich drei Kreisverkehre in der Hansestadt zu den fünf gefährlichsten Kreuzungen Deutschlands zählen. Das zeigten laut NDR Daten des Statistischen Bundesamtes.Zeit Online hatte die Zahlen zuerst ausgewertet: Auf Platz 5 der gefährlichsten Kreuzungen Deutschlands landete der Ziegelteller, auf Rang 4 der Berliner Platz und bundesweit Spitzenreiter ist der Kreisverkehr am Lindenplatz, heißt es.

Das Autorenteam hat für seine Recherche diverse Artikel der Lübecker Nachrichten genutzt, die ab 1983 erschienen sind. Geschichten wie beispielsweise „Die Tücken der Teller“, „Lindenplatz Sorgenkind Nummer eins“ oder „Fahrradspuren gegen die Angst vor dem Lindenteller“ zeigen, dass der Kreisverkehr seit Jahrzehnten Anlass für Sorgen und Diskussionen ist. Einige LN-Seiten werden im Film eingeblendet. Das Recherche-Material sei sehr hilfreich für die Arbeit gewesen, betonen die Autoren.

In der Nord-Story kommt auch der Besitzer des Imbisses „Fisch Konzept“, Nikar Jasim, zu Wort. Er hat einen direkten Blick auf das Verkehrsgeschehen und sagt im Interview: „Unser Tag ist einfach wie im Kino. Du siehst hier alles, bekommst alles mit.“ Jeden Tag passiere etwas am Lindenplatz, sagt Jasim.

Am Lindenteller gibt es daher verstärkt Polizeikontrollen. „Ist natürlich auch ein extremer Knotenpunkt hier in Lübeck. Also es heißt, hier fließt immer Verkehr“, sagt ein Polizist während der Kontrolle in dem Beitrag.

Im Bericht weist die Stadt darauf hin, dass eine Umgestaltung meist sehr aufwendig sei und auch erhebliche Auswirkungen auf das Verkehrsnetz habe. Maßnahmen würden aber nach und nach umgesetzt und man befinde sich in Abstimmung mit dem Land Schleswig-Holstein. In diesem Zusammenhang erwähnen die Autoren auch die Stadtgrabenbrücke als mögliche alternative Route für Radfahrer und Fußgänger.

Die Nord-Story wird am Montag, 23. Juni, ab 22 Uhr im NDR ausgestrahlt. kü
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