„Die neue Regionalbahn hält relativ häufig. Danach geht es dann aber besonders schnell von Eutin nach Kiel, weil die Strecke ausgebaut wird“, verspricht Schulz. Der Takt der Regionalbahn bleibe halbstündlich, so wie heute, sie fahre aber nur von Malente oder Eutin nach Lübeck und umgekehrt. Zusätzlich verkehre der schnellere Regionalexpress zweimal pro Stunde zwischen Lübeck und Kiel. Diese Pläne hatte ein Mitarbeiter von Nah.SH im Kreisverkehrsausschuss erläutert. Er definierte neben dem Ziel, die Verbindung Lübeck – Kiel auf unter eine Stunde zu drücken, zwei weitere zeitliche Ziele: Die Fahrt von Eutin nach Lübeck soll mit dem Regionalexpress in unter 20 Minuten zu schaffen sein, die von Eutin nach Kiel in unter 40 Minuten. Dazu der Nah.SH-Vertreter: „Wenn ich mehr Geschwindigkeit will, kann ich bestimmte Haltepunkte nicht mehr bedienen.“
Die Kreispolitiker fürchten, dass der ländliche Raum abgehängt wird. Petra Kirner (CDU) argumentierte im Ausschuss: „Wenn der Zug zehn Minuten länger fährt, haben wir zumindest die Menschen hier in Ostholstein mitgenommen.“ Landrat Timo Gaarz (CDU) hatte sich mit einem Schreiben an den Kieler Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) gewandt.
Für Pönitz, Bad Schwartau und Pansdorf würden die Pläne „eine deutliche Verschlechterung gegenüber dem Status Quo darstellen, die aus meiner Sicht keinesfalls akzeptabel ist“, schrieb der Landrat. Deshalb müssten die Pläne nachgebessert werden.
Auf den Brief hat es bisher keine Antwort gegeben. Bevor die nicht vorliegt, will sich der Ausschuss nicht weiter mit dem Thema befassen. Der Unmut war jedoch deutlich spürbar.
Die Argumente weist Schulz von Nah.SH zurück: „Der ländliche Raum wird nicht abgehängt, sondern noch besser angebunden.“ Zum Um- und Ausbau des Schienennetzes zwischen Lübeck und Kiel gehöre auch, dass es für die Regionalbahn weitere Haltepunkte geben werde. Voraussichtlich werden es Eutin-Gewerbegebiet, Bockholt, Gleschendorf und Techau sein.
Dass ein solches Angebot angenommen werde, beweise die Reaktivierung des Bahnhofs Pansdorf im Jahr 2000 nach 15 Jahren ohne Bahnhalt. Der Anschluss dort wird laut Schulz von 300 Fahrgästen pro Tag genutzt und sei damit ein Erfolg. „Wir gehen davon aus, dass wir in Gleschendorf und Bockholt zusätzliche Fahrgäste bekommen“, sagt Schulz. Die Umsetzung der Pläne liegt noch in weiter Zukunft. „Es ist ein ziemlich großes Bauvorhaben, ich sehe nicht, dass das vor Mitte der 30er Jahre fertig ist“, so Schulz. Der größte Eingriff werde der Bau eines zweigleisigen Begegnungsabschnitts von Eutin in Richtung Süden bis Fassensdorf sein. Sonst werde am Schienenkörper nichts verändert, allerdings die Neigung der Gleise in den Kurven angepasst.