Bei diesem Schritt unterstützt seit Januar die Wohn-gut gGmbH. Das Projekt wird vom Kreis Ostholstein finanziert und soll beeinträchtigten und benachteiligten Menschen Hilfe bei der Wohnungssuche bieten.
„Wir treten dabei als Vermittler zwischen Mieter und Vermieter auf und prüfen jede Wohnung sorgfältig“, sagt Mathias Griesche. „Wenn wir uns mit dem Vermieter einig sind und das Objekt warm, sicher und trocken ist, übernehmen wir gern die Vermittlung.“ Griesche bringt langjährige Erfahrung als Immobilienkaufmann mit und will nun mit seinen Kollegen Jonatan Wirth und Michaela Blanck Leerstände aufspüren.
Im Fokus: Wohnungen, die bisher nicht auf dem Markt sind – weil beispielsweise ein Sanierungsstau besteht oder der Eigentümer sich mit einem Leerstand abgefunden hat. Das Angebot der Wohn-gut gGmbH richtet sich in erster Linie an Menschen, die Leistungen der Eingliederungshilfe erhalten. Also all jene, die aufgrund einer Behinderung in der Teilhabe in der Gesellschaft eingeschränkt sind.
„Aber auch andere Zielgruppen sind nicht ausgeschlossen. Der Bedarf ist riesig. Deshalb freuen wir uns über Anfragen von Familien, die Leistungen der Hilfe zur Erziehung im Rahmen der Jugendhilfe nach dem 8. Sozialgesetzbuch erhalten“, sagt Jonatan Wirth.
Für sie sucht das Team dann den passenden Wohnraum. Doch um den zu finden, ist neben der Akquise auch die Mithilfe der Vermieter gefragt. Ob ländlich, urban, klein oder groß – jede Wohnung zählt.
„Wir vermitteln Wohnung und Mieter passgenau. Dennoch ist uns bewusst: Dem gesamten Bedarf können wir aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes nicht gerecht werden“, sagt Mathias Griesche.
Möglich ist auch, dass das gemeinnützige Unternehmen zunächst selbst als Mieter auftritt. „Das gibt Vermietern zusätzliche Sicherheit, insbesondere wenn Bedenken bestehen. Unsere Erfahrung zeigt, dass dieses Modell Vertrauen schafft und den Einstieg erleichtert.“
Um die Hemmschwelle zu überwinden, gilt deshalb auch: Wenn es zu Problemen kommt, ist Wohn-gut Ansprechpartner für den Vermieter. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Mietausfallbürgschaften zu stellen und so das Risiko des Eigentümers zu mindern.
„Zusätzlich bleiben wir in regelmäßigem Kontakt mit den Mietern und Vermietern“, fügt Michaela Blanck hinzu. „Dadurch können wir frühzeitig unterstützen und sicherstellen, dass das Mietverhältnis stabil bleibt, das Vertrauen wächst.“
Für zunächst drei Jahre hat der Kreis die Finanzierung zugesichert, um so einen inklusiven Wohnungsmarkt zu schaffen. „Unser Ziel ist, im Kreis Ostholstein ‚Soziales Wohnen‘ zu etablieren. Mit dem Projekt unterstützen wir wirtschaftlich benachteiligte Menschen aktiv, eine Wohnung zu finden“, sagt Landrat Timo Gaarz, der sich freut, dass es nun losgeht.
Die ersten30 Anfragen sind bereits eingetrudelt, weitere wurden den Mitarbeitern nach einem Besuch beim Kinderschutzbund in Neustadt in Aussicht gestellt. Auch einige Wohnungen in Heiligenhafen konnten bereits über Kontakte akquiriert werden. Sie werden jetzt den passenden Bewohnern zugeordnet.Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann oder selbst auf der Suche ist, schickt eine E-Mail an anfrage@wohngut-ostholstein.de