Das an sich wäre nichts Besonderes. Doch das Prinzip der Flohkids gibt es in dieser Form in der Hansestadt noch nicht. Denn das Geschäft ist eine kleine Flohmarkthalle, ein Dauer-Flohmarkt sozusagen. „Das Prinzip kennen viele Menschen vermutlich aus Dänemark“, erklärt Inhaberin Stina Rehberg.
Flohkids geht so: Menschen können für ihre ausgemusterte Kinderkleidung, aber auch Spielzeug oder Kinderwagen, ein Flohmarktregal im Geschäft buchen. Für eine Woche oder auch länger bietet Stina Rehberg die Ware dann im Auftrag an – Verkaufsabwicklung und Marketing inklusive.
„Für zwei Wochen beispielsweise kostet ein Regal 46 Euro, zusätzlich fällt eine Verkaufsprovision von 17 Prozent des Preises an“, erklärt Inhaberin Stina Rehberg. In den 17 Prozent ist vieles inklusive: Die Auszeichnung der Waren, die Abwicklung der Verkäufe, sogar Instagram-Werbung für die einzelnen Regale. „Wir haben quasi über Nacht bereits an die 2000 Follower auf Instagram“, freut sich Rehberg. Die Preise der einzelnen Waren legen die Kunden selbst fest. Wird etwas verkauft, können die Verkäufer das sofort online sehen. Auch das Einbuchen in das Geschäft erfolgt online. Auf https://luebeck.flohkids.de/können die Stände für maximal 91 Tage gebucht werden. „Stagniert der Verkauf, können Kunden ihre Waren auch online rabattieren, also günstiger machen“, erzählt Stina Rehberg. Inventarisierung, Abrechnung und Auszahlung erfolgen dann automatisch.Katharina Peters ist extra aus Barsbüttel in Stormarn angereist, um die ausgemusterte Kleidung ihrer Kinder bei den Flohkids zu verkaufen. „Ich habe von Freundinnen davon erfahren und finde das Prinzip klasse“, erzählt sie, als sie ihr Regal auffüllt. Denn bereits am Starttag, dem 1. März, habe sie rund 40 Teile verkauft. „Dabei habe ich mein Regal erst in der vergangenen Woche eingeräumt“, erzählt Katharina Peters.
„Am Samstag haben die Kunden den Laden gestürmt“, berichtet Stina Rehberg. Vor dem Geschäft hätten sich lange Schlangen gebildet, so die Inhaberin. Nach ihren Angaben sind am Starttag bereits 14.000 Artikel verkauft worden. „Gut, dass viele Verkäufer ihre Regale bereits seit Anfang Januar eingeräumt hatten.“ Und auch am zweiten Öffnungstag strömen Menschen in den Laden – dabei haben die Flohkids erst wenige Minuten geöffnet.
Das Prinzip des stationären Flohmarktes dürfte vor allem Dänemark-Fans bekannt sein. In vielen Städten des skandinavischen Landes gibt es Flohmarkt-Hallen bereits seit Jahren.
In riesigen Räumen bieten Verkäufer ihre Waren in festen Verkaufsplätzen an. Einen ähnlichen Ansatz gab es in Lübeck bereits 2020. Die „Markthalle“ auf der Wallhalbinsel wurde aber nie eröffnet.
Das Franchise-Unternehmen Flohkids greift dieses Prinzip auf, spezialisiert sich aber auf Kindersachen. Standorte gibt es bereits in Hamburg und in Berlin. In beiden Städten sind die Flohkids mit jeweils zwei Geschäften vertreten.
Die Lübecker Filiale in der Kronsforder Allee ist seit dem 1. März eröffnet. „Ich möchte vielen Familien in und um Lübeck die Begeisterung und Wertigkeit für gebrauchte Kindersachen näher bringen“, sagt Stina Rehberg.
Geöffnet ist von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr. Standmieter können ihre Regale jeweils von 9 bis 10 Uhr einräumen.