Die Summe kommt von Land und Bund, die gemeinsam bis 2028 insgesamt 6,061 Millionen Euro in die bauliche Erhaltung und Weiterentwicklung des Schlosses investieren. „Das Geld ist uns schon 2021 zugesprochen und bereitgestellt worden. Aber einen Zuwendungsbescheid gibt es erst, nachdem umfängliche Unterlagen für den Bau eingereicht und geprüft worden sind“, erklärt Brigitta Herrmann, Vorständin der Stiftung Schloss Eutin. Den Bescheid über drei Millionen Euro aus Berlin hat die Stiftung seit vergangenem Juli. Den des Landes über die Restsumme überbrachte jetzt Bildungs- und Kulturministerin Karin Prien (CDU).
Ende des Jahres, so sagt Burkhard Beck-Broichsitter, Bauberater der Stiftung, wird im Küchengarten eine Baustraße zum Neuholländerhaus eingerichtet. Die angrenzende Showküche, die es seit der Landesgartenschau 2016 gibt, soll abgerissen werden. „Sie war temporär geplant, und das Landesdenkmalamt hat die Genehmigung ein paarmal verlängert“, sagt Brigitta Herrmann.
Die Bildungsküche wird von Dauer sein und im Neuholländerhaus untergebracht. Dafür wird ein Durchbruch an der Stirnseite gemacht und eine gläserne Tür eingesetzt. Im Gebäude sind außerdem ein großer Esstisch und ein Behinderten-WC sowie im hinteren Bereich Lagerräume und weitere WCs vorgesehen. Wo jetzt noch die Showküche steht, soll eine hölzerne Pergola errichtet werden. Darunter wird es Sitzgelegenheiten geben.
Die Stiftung Schloss Eutin arbeitet eng mit der Stiftung der Sparkasse Holstein zusammen, die im Küchengarten einen außerschulischen Lernort für Kinder unterhält. Die Mädchen und Jungen sollen in der Bildungsküche kleine Speisen selbst zubereiten, mit Produkten, die sie im Küchengarten ernten. „Aber auch die Volkshochschule könnte in der Küche kochen. Wenn sie mal für Feste im Küchengarten genutzt wird, wäre das auch okay“, sagt Herrmann.
Um die Jüngsten geht es auch bei einem weiteren Umbau im Schloss. Die Stiftung will die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ausweiten und vertiefen. Dafür gibt sie weitere Räume des Schlosses im Ostflügel des zweiten Obergeschosses für die öffentliche Nutzung frei. Die Depots ziehen von dort in den Nord- und Westflügel um.
Im Ostflügel können somit zwei Klassenräume, ein kleinerer Werkraum sowie ein Raum für Kindergeburtstage eingerichtet werden. Zwar beginnen die Bildungsangebote für Kinder immer in der Beletage des Schlosses, doch für die vertiefende Arbeit sind gesonderte Räume notwendig. Die Museumsräume sind im Sommer zu voll und im Winter zu kalt.
Ein barrierefreies WC ist ebenfalls Teil der künftigen Umgestaltung. Darum hatte der Beirat für Menschen mit Behinderung in Ostholstein ausdrücklich gebeten. Für die Toiletten ist es erforderlich, erstmals Wasseranschlüsse in das zweite Obergeschoss zu legen. Das erkläre den finanziellen Umfang der Maßnahme, sagt Brigitta Herrmann: 1,2 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Die Umsetzung ist für die Jahre 2026 und 2027 geplant.