Anlass für die Überlegungen, einzelne Abteilungen anderweitig unterzubringen, sei gewesen, dass der Datenschutz nicht überall gewährleistet werden könne, sagt Sven Radestock. Beispielsweise können Besucher im Bürgerbüro im Rathaus mithören, was am „Schalter“ nebenan gesprochen wird. Weiterer Punkt: „Die Mitarbeiterinnen des Standesamtes sind auf drei Räume verteilt. Zuweilen irren Besucher auf der Suche nach der richtigen Ansprechpartnerin durchs Haus“, sagt der Bürgermeister.
In einer Umfrage haben sich Beschäftigte für mehr Bürgerfreundlichkeit ausgesprochen. Und nicht zuletzt hat auch der Spargedanke, Mitarbeiter in städtischen Gebäuden unterzubringen, zu der Entscheidung geführt.
Das Bauamt in der Lübecker Straße 17 hat ein großes Foyer und ist zumindest im Erdgeschoss barrierefrei. Dort soll ein Empfangsschalter eingerichtet werden, an dem Bürger Unterlagen abholen und sich erkundigen können, wo sie welche Angelegenheiten erledigen können. Auch eine Fotobox für schnelle Passfotos wird aufgestellt. Im Erdgeschoss gibt es Damen- und Herren-WC sowie ein barrierefreies.
Beabsichtigt ist, dass das Standesamt den linken, das Bürgerbüro den rechten Flügel des Gebäudes belegt. „Nach den derzeitigen Planungen bieten sich im ersten Stock Büros für Mitarbeiter des Ordnungsamtes an“, sagt Radestock. Das Trauzimmer bleibe im Rathaus, versichert er.
Der Fachbereich Bauen, Stadtentwicklung und Klimaschutz ist in die Fachdienste Tiefbau, Stadt und Gemeindeplanung sowie Zentrale Immobilienwirtschaft unterteilt. „Sie arbeiten jeder für sich, sodass sie in unterschiedlichen Gebäuden untergebracht werden könnten“, sagt der Verwaltungschef. Infrage kämen das jetzige Domizil des Ordnungsamtes (Albert-Mahlstedt-Straße/gemietet) und das Bürgerbüro – quasi im Tausch. Frei wird in absehbarer Zeit das Häuschen der Tourist-Info am Markt 19 – es gehört der Stadt. Die Mitarbeiter ziehen gemeinsam mit denen aus der Königstraße (angemietete Büros) in das Haus Ecke Markt/Peterstraße (ehemals Bäckereifiliale von Allwörden). Die jetzige Tourist-Info biete sich an für die Mitarbeiter des Bereichs Finanzen und Controlling, sagt der Bürgermeister. Sie sind zurzeit auf der anderen Seite des Marktplatzes eingemietet. Dieser Umzug werde nicht vor Frühjahr 2026 erfolgen.
Angedacht ist bei der Unterbringung von Verwaltungsmitarbeitern auch der Bahnhof. Die Tourismus-Gesellschaft wird dort nur noch den Ticketverkauf für Bahnkunden „und einen Mini-Welcome-Bereich“ betreiben, sagt ihr Chef, Michael Keller.
Ein dort vorgesehener großer Umbau für die Tourismus-Abteilung ist im Rahmen der Konsolidierung vom Tisch. „Ursprünglich war mal geplant, dass im Bahnhof Veranstaltungen für bis zu 150 Personen stattfinden können“, sagt Michael Keller.
Die Tourismus-Gesellschaft konzentriere sich jetzt auf die Sanierung der Schlossterrassen. Keller berichtet, dass das Gebäude Ecke Markt/Peterstraße (gemietet) derzeit kernsaniert werde. Von dem Vorankommen hänge der Einzug seiner insgesamt 15 Mitarbeiter ab. „Natürlich wäre mir am liebsten, wenn es noch 2025 klappt“, sagt er. Im Erdgeschoss soll die Tourist-Info auf größerer Fläche zu finden sein, im zweiten Stock haben Mitarbeiter ihre Büros.Gemietet hat die Stadt auch die Gebäude, in denen Volkshochschule und Jugendzentrum untergebracht sind. Beide Einrichtungen sollen in die Albert-Mahlstedt-Schule umziehen – wenn der Grundschul-Neubau am Kleinen See steht.