Auf ihrer Facebook-Seite hat Hagedorn ein Bild von sich und Steen gepostet. Dazu schreibt sie: „Das Foto zeigt uns beide im März 2019, als ich sie bei einem SPD-Kreisparteitag in Grömitz ehren und als persönliches Geschenk die Silbermünze zu ‚100-Jahre-Frauenwahlrecht‘ überreichen durfte. Ihr ganzes politisches Leben hat Antje-Marie sich für Frauenrechte eingesetzt, war die maßgebliche Initiatorin für das 1. Frauenhaus in Ostholstein schon in den 90er Jahren.“
Weiter betont Hagedorn: „Sie war es, die mich als ihre Stellvertreterin im SPD-Kreisvorstand 2001 überzeugte, dass ich mich als ihre Nachfolgerin für den Bundestag bewerben solle. Ich war damals zunächst skeptisch, ob das für mich die richtige Entscheidung sein würde. Heute weiß ich: Es war der beste Ratschlag, den ich bekommen konnte. Ich danke Antje-Marie Steen von ganzem Herzen für ihr herausragendes kämpferisches Engagement, für ihr Vorbild als glaubwürdige Frau in einer – damals noch stärker als heute – männerdominierten Politik-Welt, für ihre Wärme und Freundschaft!“
Das Engagement von Antje-Marie Steen war stark politisch geprägt, aber nicht nur. Sie war Mitglied in der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (Vorgänger von Verdi), der Arbeiterwohlfahrt und im Sozialverband Deutschland. Ebenso wirkte sie im Beirat der Bundesarbeitsgemeinschaft des Clubs der Behinderten und ihrer Freunde mit und war bis 1996 Bundesvorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Steen war verheiratet und hatte drei Kinder.
Die Trauerfeier fand am vergangenen Dienstag in der Grömitzer St. Nikolaikirche statt