Advent 2023, Ende 2024, Frühjahr 2025 wurden schon als Eröffnungstermine genannt. „Dass es sich immer wieder verzögert, ist auch für mich blöd. Ich hätte gern schon längst eröffnet“, sagt Marco Nussbaum, Investor und Hotelier.
Er hat das Gebäude gekauft, zum September 2022 vom vorherigen Eigentümer übernommen. „In der Baulandschaft sind Verzögerungen normal“, sagt Nussbaum. „Viele Projekte in Deutschland werden aktuell abgesagt. Wir halten an unserem Vorhaben fest und freuen uns auf das Hotel.“
Es habe Monate gedauert, ein Unternehmen für die Pfahlgründung zu finden, berichtet er. Denn an das Altgebäude soll ein Baukörper in gleicher Größe angesetzt werden – und der Boden ist torfhaltig. „Einen Pfahlgründer zu bekommen, ist nicht einfach. Das ist ein Spezialbohrunternehmen. Das kann nicht jeder“, erklärt Oliver Franke. In seiner Karriere als Architekt sei dieses Vorhaben erst seine dritte Pfahlgründung.
In den Untergrund müssten 16 Pfähle à 20 Meter Tiefe eingebracht werden, schildert Franke. „Es sind Stahlrohre, die mit Beton gefüllt werden“. Ursprünglich sei man von Pfählen à 16 Meter Tiefe ausgegangen. Die Statik habe aber längere Pfähle erforderlich gemacht. „Jeder Meter kostet Geld“, sagt Franke. Marco Nussbaum ergänzt: „Die Pfahlgründung kostet 25 Prozent mehr als geplant.“
Beide sprechen von „einer extrem anspruchsvollen Baustelle“. Das Hotel werde in eine kleine Lücke hineingesetzt. „Die Baustellenbestückung ist schwierig wegen der Enge und der Nachbarbebauung“, sagt Oliver Franke, „wenn der Dachstuhl kommt, muss für den Baukran der Rosengarten halbseitig gesperrt werden.“
An den Plänen für das Hotel (im Internet zu finden unter www.deroos-eutin.com) hat sich nichts geändert: Geplant sind zehn hochwertig ausgestattete Zimmer in einer Größe zwischen 29 und 38 Quadratmetern. Das Haus soll zum Vier-Sterne-Segment gehören. Ein junges Ehepaar mit viel Erfahrung im Hotelbereich – er Koch, sie Hotelfachfrau – werden das De Roos im Auftrag von Marco Nussbaum betreiben. Gemeinsam mit einer Handvoll Mitarbeiter werden sie für Küche, Service und Housekeeping verantwortlich sein.
Damit Eutiner und Touristen eine Ahnung davon bekommen, was sie im zum Hotel zugehörigen Restaurant erwartet, plant Marco Nussbaum auf dem hinteren Teil des Grundstücks zum See hin schon während der Bauarbeiten im vorderen Bereich eine kleine gastronomische Überraschung.
Um das De Roos bestmöglich zu vermarkten, werde es der Romantik-Hotel-Gruppe angeschlossen, sagt Marco Nussbaum. „Sie ist international erfolgreich. Die Kooperation bringt uns einen Mehrwert in der touristischen Vermarktung, aber ebenso auch Eutin.“ Romantik-Hotels werden meistens privat oder familiengeführt.
Architekt Franke berichtet, dass Anfang der Woche ein Vertrag mit der Eutiner Bau-Union geschlossen worden sei. Das Unternehmen wird für den Rohbau verantwortlich sein. „Weitere Gewerke wie Zimmermanns- und Tischlerarbeiten werden wir ab Januar sukzessive vergeben“, sagt Franke. Er rechnet mit einer Bauzeit von 16 Monaten ab Februar.