„Die Herausforderungen, vor denen wir als Kirche stehen, auch hier in Ostholstein, die sind groß“, sagte die Bischöfin in ihrer Ansprache und verband dies mit einer Reihe Fragen: „Wofür sind wir als Kirche da? Und für wen?“ Aber auch: „Was brauchen die Menschen in unseren Dörfern und Städten, dass sie gestärkt und ermutigt werden durch das Evangelium, durch die frohe Botschaft?“ Wer diese Fragen stelle, könne dies nicht tun, „ohne auch darauf zu schauen, wie wir da sind“, so Steen. Sie beschrieb die Notwendigkeit, kirchliche Strukturen zu hinterfragen und notfalls zu verändern, wenn sie zu viel Zeit und Energie kosteten, ohne dem kirchlichen Auftrag dienlich zu sein. Das bedeute gegebenenfalls, „Dinge zu beenden, die ihre Zeit gehabt haben.“ Für einen solchen Prozess bringe Christine Halisch von ihrer beruflichen Laufbahn her alles mit, „was gut und heilsam ist.“ Sie habe Erfahrung als Gemeindepastorin und in der Begleitung von Regionalisierungsprozessen, wie sie auch im Kirchenkreis auf den Weg gebracht wurden. Sie habe einen „systemischen Blick“ und die Liebe zur Seelsorge. Nicht zuletzt komme Halisch ihre bis vor kurzem ausgeübte Tätigkeit als Theologische Referentin im Personaldezernat des Landeskirchenamtes bei den anstehenden Herausforderungen zugute. „Mit Dirk Süßenbach und Christine Halisch seid ihr in Ostholstein exzellent gerüstet für diesen Weg“, rief Bischöfin Steen der Gottesdienstgemeinde zu.
Sodann wurde die feierliche Zeremonie der Amtseinführung vollzogen und Christine Halisch auch das pröpstliche Kreuz umgehängt. In ihrer ersten Predigt als Pröpstin sprach sie dann über Psalm 23, dessen erster Satz „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ sogar kirchenferneren Menschen vertraut ist. Der Psalm sei „kein billiges Trostwort. Er weiß um die menschlichen Anfechtungen und Nöte, die wir alle kennen. Genau das macht ihn zu einem Leucht-Wort“, so Halisch. Als Pröpstin wolle sie es sich „zur Herzensaufgabe machen: Leucht-Worte zuzusprechen. Sie erfahrbar zu machen. Hoffnung zu erhalten, auch bei den bevorstehenden Veränderungsprozessen in unserer Kirche. Bei all den schmerzhaften Abschieden und auch Konflikten, die damit einhergehen.“