Zudem will die Verwaltung dort, wo es möglich ist, barrierefreie Standards umsetzen. Sprich: Die Bordsteinkante soll 18 Zentimeter hoch sein, um einen leichten Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Es soll ausreichend Platz geben, eine kontrastreiche Farbgebung der Oberflächen, einen Blindenleitstreifen sowie ausreichende Beleuchtung.
Die Maßnahme soll im März 2025 beginnen und noch vor Weihnachten ausgeschrieben werden. Die Stadtverwaltung möchte sich daher jetzt das Okay aus der Politik holen. Deswegen hat sich der Bauausschuss mit dem Thema befasst. 900.000 Euro soll die Umgestaltung der Busstopps kosten.
Betroffen sind die Haltestellen Drägerwerk, Hansering, Lutherkirche, Roter Löwe, Talweg sowie Schaluppenweg. Dort ist die Linie 5 unterwegs, in Teilbereichen fahren auch die Linien 6, 16 sowie ab dem Fahrplanwechsel die 26. Die einzelnen Haltestellen unterscheiden sich von ihren örtlichen Gegebenheiten. Deswegen muss jede von ihnen eine individuelle Planung bekommen. Wo bleibt die Busbucht aus verkehrlichen Gründen? Wo ist der barrierefreie Umbau aus Platzgründen gar nicht oder nur teilweise möglich?
Das volle Programm bekommen die Haltestellen Drägerwerk (beide Richtungen), Talweg (stadtauswärts) und Schaluppenweg (stadtauswärts). Die Busbuchten verschwinden, stattdessen gibt es einen barrierefreien Haltesteig am Fahrbahnrand. Am Schaluppenweg (stadteinwärts) gibt es schon jetzt keine Haltebucht mehr. Dort werden nur die taktilen Elemente ergänzt.
Bei einigen Stationen ist es aus Verkehrs- oder Sicherheitsgründen notwendig, die Busbuchten beizubehalten. Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, wird die Stadt die Haltestellen trotzdem barrierefrei umbauen. Das betrifft den Hansering (stadteinwärts), Roter Löwe (beide Richtungen) und Talweg (stadteinwärts).
An drei Haltesteigen ist laut Stadt aktuell nicht viel möglich. Dort gibt es an den Haltestellen Grundstückszufahrten oder die Verkehrs-Gegebenheiten sind so ungünstig, dass ein Umbau nicht möglich ist. Deswegen sollen dort nur die Halteflächen provisorisch saniert werden. Dies ist der Fall bei den Haltesteigen Lutherkirche (beide Richtungen) sowie Hansering (stadtauswärts). Für einen barrierefreien Umbau müssten die Haltesteige komplett umgeplant oder verlegt werden. Das ist laut Stadt aufwendig und soll daher zu einem späteren Zeitpunkt geschehen.
„Warum gibt es nicht überall Fahrgastunterstände?“, wollte Thomas Jahn (Unabhängige Volt-Partei) im Bauausschuss wissen. Diese Frage beantwortete Ulrich Pluschkell, Verkehrspolitiker der SPD und zugleich Aufsichtsrat bei den Stadtwerken. „Entscheidend ist, ob die Haltestelle mehr zum Einsteigen oder zum Aussteigen genutzt wird“, sagte er. Er selbst äußerte die Sorge, dass die Fahrbahnrandhaltestellen am Drägerwerk den Verkehr behindern könnten. Eine Untersuchung habe ergeben, dass das nicht der Fall sei, sagte Ulrike Schölkopf von der Lübecker Bauverwaltung.
Einige Fragen blieben noch offen. Diese sollen in der kommenden Sitzung des Hauptausschusses geklärt werden. Der Bauausschuss segnete die Planung bei zwei Enthaltungen ab.