Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge balancierte der Mann vor dem Absturz auf dem Geländer der Brücke, die auf der Röntgenstraße über die Bahnstrecke Kiel–Lübeck führt. Dabei sei er vermutlich aus dem Gleichgewicht geraten oder abgerutscht, erklärte ein Beamter. „Einen Suizidversuch schließen wir aus.“ Die Fallhöhe habe acht bis zehn Meter betragen. Glücklicherweise landete der anscheinend übermütige Turner nicht auf den Betonschwellen oder Stahlschienen, sondern im Bereich der etwas weicheren Bankette neben der eigentlichen Gleisanlage. In dieser Lage entdeckte ihn gegen 21.15 Uhr ein vorbeifahrender Zugführer, der sofort die Rettungskräfte alarmierte.
Aufgrund der schwer zugänglichen Position des Verletzten am Fuß einer steilen Böschung rückten auch die Feuerwehren mit großem Aufgebot an. Die Drehleiter wurde in Stellung gebracht und „zum Kran umgebaut“, erläuterte Feuerwehrsprecher Florian Wrage. Nach der Erstversorgung und Stabilisierung des Unfallopfers durch Notfallsanitäter und Notarzt wurde der Mann mittels einer speziellen Trage und des Flaschenzugs in die Höhe gehoben und an den Rettungsdienst übergeben. Für die aufwendigen Rettungsarbeiten wurde der Zugverkehr auf der Strecke Kiel – Lübeck für rund eineinhalb Stunden bis 22.40 Uhr eingestellt. Die Feuerwehren waren mit rund 50 Einsatzkräften aus Eutin, Neudorf und Pansdorf vor Ort.